Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Schaf im Gelderner Wald wurde durch Kehlschnitt getötet
GELDERN (zel) Die Untersuchungen nach dem wenig appetitlichen Fund von blutigen Schafresten im Wald am Bönninger Weg sind abgeschlossen. Nachdem die Polizei zunächst von einem Fall von schwerer Tierquälerei ausgegangen war, stellte sich heraus, dass es sich um die Überreste von mehreren Schafen
handelt. Offen war, wie die Tiere ums Leben gekommen sind. Dazu waren die Kadaver untersucht worden. „Die Experten haben festgestellt, dass es sich um die Reste von zwei Schafen handelt“, so Polizeisprecherin Corinna Saccaro. Ein Tier sei definitiv mit einem Kehlschnitt getötet worden. So etwas ist beim
Schächten üblich. Es lasse sich jetzt aber nicht mehr feststellen, ob das Tier vorher betäubt worden sei.
Die Tiere durchleiden beim Kehlschnitt ohne Betäubung einen Todeskampf, der Minuten andauern kann. In Deutschland verbietet das Tierschutzgesetz sowie die Tierschutzschlachtverordnung grundsätzlich, ein Tier ohne Betäubung zu schlachten. Menschen, denen ihr Glaube das Schächten von Tieren „zwingend vorschreibt“, können eine Ausnahmegenehmigung zum betäubungslosen Schächten beantragen.
Beim vorliegenden Fall ist davon auszugehen, dass es eine solche
Ausnahmegenehmigung nicht gegeben hat. Ansonsten hätten die Täter wohl keine Veranlassung gehabt, die Reste illegal im Wald zu entsorgen.
Es ist jetzt Aufgabe des Staatsanwalts, zu klären, wie weiter vorgegangen wird. Er muss abschließend entscheiden, ob es sich nur um illegale Abfallentsorgung oder um ein
Verstoß gegen das Tierschutzgesetz handelt.
Woher die Schafe stammen, ist bislang immer noch offen. Bei der Polizei habe sich noch kein Besitzer gemeldet, so die Sprecherin. Die Tierschutzorganisation Peta hat eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt.