Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Heinz Belting bereichert die „Reeser Zeitreisen“
REES (ms) Es lohnt sich derzeit umso mehr, im Internet die Facebook-Seite „Reeser Zeitreisen“zu durchstöbern. Denn Heinz Belting, pensionierter Uhrmacher- und Optikermeister aus Rees, lädt dort fast täglich besondere Fundstücke aus seiner großen Sammlung historischer Ansichtskarten, aber auch alte Fotos aus seinem Familienalbum hoch. Daraus ergibt sich ein nostalgischer Rückblick auf das mittelalterlich geprägte Rees der Vorkriegszeit, auf kirchliche und private Feste in Heinz Beltings Kindheit in den 30er- und 40er-Jahren, aber auch auf den Wiederaufbau und Wandel in der Nachkriegszeit.
Als im Dezember 1967 die Rheinbrücke Rees-Kalkar eröffnet wurde, war Heinz Belting ganz nah dran am Geschehen. Sein privater Fotoapparat sah offenbar so professionell aus, dass er für einen Pressefotografen gehalten wurde und durch jede Absperrung kam. Irgendwann stand er dem Bundespräsidenten Heinrich Lübke gegenüber: „Beim Scherenschnitt war ich so dicht am Geschehen, dass später die Rheinische Post meine Bilder haben wollte“, kommentiert Heinz Belting seine Fotoserie auf „Reeser Zeitreisen.“
Die geschlossene Facebook-Gruppe, der jeder kostenlos beitreten kann, wurde im 2018 von Karl Just gegründet. 1957 in Rees geboren, wollte der Wahl-Klever ein Forum schaffen, in dem Rees-Fotos aus allen Jahrzehnten geteilt und kommentiert werden können. Aktuell hat die Gruppe mehr als 1300 Mitglieder, die begeistert „alte Zeiten“hochleben lassen und in Erinnerungen an längst geschlossene Kneipen und Geschäfte schwellen. Karl Just entstammt einer Reeser Wirtsfamilie. Oma Brunhilde, genannt Hilde, und Opa Georg „Schorsch“Stamm betrieben die Kneipe „Tivoli“in der heutigen Pizzeria am Amtsgericht, Mutter Gisela betrieb später die Kneipe „Sterneck“am kommunalen Friedhof.
Sofern Corona im Sommer wieder größere Veranstaltungen zulässt, wird Karl Just am 19. Juni ab 19 Uhr, in Zusammenarbeit mit dem Reeser Geschichtsverein „Ressa“, im Bürgerhaus die „Reeser Zeitreisen“vorstellen und dabei die besten Fotos, Kommentare und Anekdoten auf der großen Leinwand zeigen. Und natürlich werden dann auch einige Motive aus Heinz Beltings Sammlung dabei sein.