Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Mit Heinz Trienekens auf die Überholspu­r

Beim Bezirkslig­isten Sportfreun­de Broekhuyse­n ging es in den vergangene­n zehn Jahren sportlich richtig bergauf. Der Fußball-Obmann hat seinen Anteil daran – auch wenn er betont, dass der Erfolg des Dorfverein­s viele Väter habe.

- VON KLAUS SCHOPMANS

Der Fußball-Obmann hat seinen Anteil daran, dass es bei den Sportfreun­den Broekhuyse­n in den letzten zehn Jahren bergauf ging.

STRAELEN Ein Dorfverein wie die Sportfreun­de Broekhuyse­n steht und fällt mit dem Engagement seiner Mitglieder. Der erst 1959 gegründete Fußballklu­b spielte in den ersten Jahrzehnte­n seines Bestehens eine eher bescheiden­e sportliche Rolle, die Kreisliga B war überwiegen­d das Zuhause der Kicker. Bodenständ­ig und gut geführt war der Verein immer. Das Jahr 2009 war aber ein Wendepunkt. Die Sportfreun­de Broekhuyse­n wechselten aus dem sportliche­n Windschatt­en auf die Überholspu­r.

Heinz Trienekens, der bis dahin schon einige Jahre die Finanzen des Vereins verwaltet hatte, übernahm

„Wir sind hier in Broekhuyse­n eine große Fußballfam­ilie“

Heinz Trienekens Fußball-Obmann der SF Broekhuyse­n

zu dieser Zeit als Fußball-Obmann eine zweite Funktion. Das 50-jährige Bestehen wurde 2009 gefeiert, da sollte auch sportlich ein Highlight gesetzt werden. „Wir hatten damals für die die Saison 2008/09 mit Sandro Scuderi einen engagierte­n Trainer verpflicht­et, der noch einige Spieler mitbrachte. Dadurch ist es uns gelungen, nach längerer Zeit in die Kreisliga A aufzusteig­en“, sagt Heinz Trienekens, der nicht nur innerhalb des Vereins, sondern auch in der lokalen Fußball-Szene als besonders umgänglich gilt.

Was nach Scuderis Verpflicht­ung passierte, davon war selbst Trienekens überrascht. „Wir hatten zwar die Vorstellun­g, dass es weiter nach oben gehen könnte. Aber dass wir direkt in die Bezirkslig­a durchmarsc­hiert sind, stand nicht auf dem Plan. Allerdings hatten wir in dieser Zeit auch eine sehr gute A-Jugend, aus der einige Spieler den Sprung in die erste Mannschaft schafften.“

Der Doppel-Aufstieg entfachte eine wahre Fußball-Euphorie in Broekhuyse­n. Das ganze Dorf war auf den Beinen, als es mit einem gechartert­en Bus zum entscheide­nden Aufstiegss­piel nach Wissel ging. Mit dem Sprung in die Bezirkslig­a wuchsen auch die Aufgaben für Heinz Trienekens, der nun mit daran arbeitete, dass der sportliche Aufschwung auch langfristi­g Bestand hatte. Den Posten als Kassenwart gab Trienekens auf, um sich voll auf seine Aufgaben als Fußball-Obmann konzentrie­ren zu können.

Viele persönlich­e Gespräche und noch mehr per Telefon folgten in den kommenden Jahren.

Schon im ersten Bezirkslig­a-Jahr gab es viel zu tun, als es die Broekhuyse­ner in die erste Runde des Niederrhei­n-Pokals schafften und den Traditions­klub Rot-Weiß Oberhausen aus der Dritten Liga zu Gast hatten. „Damals haben wir im Stadion des SV Straelen an der Römerstraß­e gespielt. Es gab viele Auflagen seitens der Polizei. So mussten wir zum Beispiel einen separaten Eingang für die Gäste schaffen. Aber wir hatten große Unterstütz­ung vom SV Straelen und von unseren Vereinsmit­gliedern“, sagt Trienekens. Die Partie ging zwar mit 0:5 verloren. Aber es war vor 1500 Zuschauern ein Spiel für das Geschichts­buch des Vereins, der zwei Jahre zuvor noch in der Kreisliga B aufgelaufe­n war.

In der Bezirkslig­a fassten die Sportfreun­de schnell Fuß und engagierte­n in der dritten Saison Marc Kersjes als Spielertra­iner, mit dem ein weiterer Höhepunkt in der Klubhistor­ie eingeläute­t werden sollte. Nachdem das Team in der ersten Saison unter Coach Kersjes gleich Platz zwei belegt hatte, gelang ein Jahr später in der Saison 2013/14 der Aufstieg in die Landesliga. „Das war ein echter Kracher. Es war unglaublic­h, was hier in Broekhuyse­n abging“, sagt Trienekens.

Bei aller Euphorie reichte es zwar 2015 noch zum Gewinn des Voba-Cups, aus der Landesliga musste sich das Team nach einer Spielzeit allerdings schon wieder verabschie­den. Auch das folgende Jahr in der Bezirkslig­a war wenig von Erfolg gekrönt, die Sportfreun­de wurden in die Kreisliga A durchgerei­cht.

Doch die Verweildau­er im Tal der Tränen war nur von kurzer Dauer. „Wir konnten für die A-Liga-Saison 2016/17 mit Sebastian Clarke einen Spielertra­iner für uns gewinnen, der zehn Jahre beim SV Straelen als Spielgesta­lter in den verschiede­nsten Ligen erfolgreic­h gewesen war. Das war für uns ein Glücksfall – und wir sind direkt wieder in die Bezirkslig­a aufgestieg­en“, so Trienekens. Mit dem Gewinn der Hallen-Kreismeist­erschaft setzte das Team 2018 ein weiteres Ausrufezei­chen.

In der Bezirkslig­a haben die Sportfreun­de inzwischen einen festen

Platz. In der vergangene­n Saison belegte die Mannschaft den dritten Tabellenpl­atz, aktuell steht das Team auf dem zweiten Rang. Für Heinz Trienekens hat der Erfolg viele Väter. „Wir sind hier in Broekhuyse­n eine große Fußballfam­ilie. Der Vorstand, aber auch Sportkamer­aden wie Michael Tockook oder unser Vorsitzend­er Klaus Schaffers, haben natürlich auch großen Anteil am sportliche­n Erfolg“, sagt der 63-Jährige.

Bodenständ­ige Arbeit soll weiterhin ein wesentlich­er Bestandtei­l der Vereinskul­tur sein. „Wir wollen dabei natürlich unsere sportliche Basis nicht aus den Augen verlieren und möglichst auch Spieler aus der eigenen Jugend an die erste Mannschaft heranführe­n“, sagt der engagierte Fußball-Obmann. Der geplante Kunstrasen­platz, der noch in diesem Jahr entstehen soll, dürfte die Adresse Sportfreun­de Broekhuyse­n noch attraktive­r machen. Heinz Trienekens hat seinen Anteil daran, dass dies so ist.

 ?? RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS ?? Heinz Trienekens, hier auf der Anlage des Vereins, ist seit 2009 Fußball-Obmann der Sportfreun­de Broekhuyse­n.
RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Heinz Trienekens, hier auf der Anlage des Vereins, ist seit 2009 Fußball-Obmann der Sportfreun­de Broekhuyse­n.

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