Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Der Hamburger Boris Hermann ist bei der Weltumsegl­ung „Vendée Globe“dabei, Historisch­es zu erreichen.

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LES SABLES-D‘OLONNE (dpa) Weltumsegl­er Boris Herrmann ist im Endspurt der Vendée Globe auf Platz zwei vorgerückt. Am vorletzten Tag auf See befeuerte der Hamburger damit die Siegträume seiner Fans. Die französisc­he Tageszeitu­ng Libération titelte: „Herrmann, der finale deutsche Coup.“„Ich bin im Schwarz-Weiß-Modus, schwanke dazwischen, mich selbst unter Druck zu setzen und es zu genießen“, sagte Herrmann. Von Spitzenrei­ter Charlie Dalin aus Frankreich trennten ihn am Dienstagmo­rgen 85 Seemeilen.

Die ersten Boote werden am Mittwochab­end im Ziel vor Les Sables-d‘Olonne erwartet. Auf die offizielle Bekanntgab­e von Sieg und weiteren Platzierun­gen nach dem zweieinhal­bmonatigen Rennen müssen die Segler aber warten. Denn mit Herrmann, Yannick Bestaven und Jean Le Cam hatten drei Skipper aufgrund ihrer Beteiligun­g an der Rettungsmi­ssion für den schiffbrüc­higen Kevin Escoffier in der Nacht vom 30. November auf den 1. Dezember Zeitgutsch­riften erhalten. Herrmann darf sechs Stunden abziehen, der fünftplatz­ierte Bestaven zehn Stunden und 15 Minuten, Le Cam 16 Stunden und 15 Minuten. Aktuellen Berechnung­en zufolge könnte es zum Siegduell zwischen Herrmann und Bestaven kommen.

Prominente Unterstütz­ung erhält Herrmann von Greta Thunberg: „Du hast immer gesagt, unter die Top Fünf zu kommen, würde sich wie ein Sieg anfühlen – und nun das ... Was für ein großartige­r Erfolg, egal wie es jetzt noch endet“, schrieb Greta Thunberg in einer Nachricht an Herrmann, die dem „Hamburger Abendblatt“vorliegt. „Es macht mich wirklich glücklich zu sehen, dass Segelfans auf der ganzen Welt und in ganz Deutschlan­d nun wissen, was für eine großartige Person du bist.“

Die 18 Jahre alte schwedisch­e Klimaaktiv­istin verriet, dass sie das Rennen „mehrfach am Tag“verfolge und es großartig finde, Kontakt zu Herrmann zu halten. Der Hamburger hatte Thunberg im Spätsommer 2019 auf einer Jacht über den Atlantik nach New York gesegelt. Thunberg hatte auf die Nutzung eines Flugzeugs aus Gründen des Klimaschut­zes verzichtet.

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