Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Punkt trotz Magen-Darm-Alarm
Eine geschwächte Fortuna freut sich über ein 0:0 gegen den Hamburger SV.
DÜSSELDORF Taktische Besprechungen in der Zweiten Liga fallen vermutlich immer recht übersichtlich aus – zumindest wenn es gegen den Hamburger SV geht. Der einstige Bundesliga-Dino hat in dieser Spielzeit Simon Terodde verpflichtet. Und der Angreifer liefert konstant ab, was man sich von ihm erhofft hat. Bislang erzielte er bereits 17 Treffer, zwei davon im Hinspiel gegen Fortuna.
Und so kam Uwe Rösler, der Trainer der Düsseldorfer vor der Partie zu einer recht simplen Erkenntnis: „Wir müssen Terodde aus dem Strafraum fernhalten. Alle Tore hat er dort erzielt.“Ganz so überraschend ist das nun nicht, ganz so einfach zu verteidigen allerdings auch nicht. 78 Minuten glückte es auch, denn da wurde Terodde ausgewechselt. Und so stand es am Ende dieses Abends 0:0.
Im Vergleich zum 3:3 gegen Fürth am vergangenen Freitag musste Rösler gleich auf vier Positionen tauschen. Shinta Appelkamp fehlte verletzt, Edgar Prib und Felix Klaus hatten sich einen Magen-Darm-Infekt eingefangen und fielen kurzfristig aus und Rouwen Hennings, so etwas wie die Düsseldorfer Version von Terodde, saß zunächst auf der Bank. Dafür spielten Kristoffer Peterson, Thomas Pledl, Marcel Sobottka und Dawid Kownacki.
Fortuna ging also in diese als Spitzenspiel titulierte Partie und war deutlich geschwächt. Und es wurde schnell klar, wo es noch im Kader hakt. Auf den Außen wird es dünn, wenn die Bestbesetzung nicht zur Verfügung steht. Peterson lieferte auf der linken Seite eine so dürftige Vorstellung ab, dass er zur Halbzeit in der Kabine blieb. Rösler entschied für Brandon Borrello als Ersatz, der rannte und rannte wie immer unermüdlich, ohne den ganz großen Ertrag. Auf der gegenüberliegenden Seite wirkte Pledl zwar engagiert, aber auch ohne größere Schaffenskraft. Prib, Klaus und Appelkamp sind durch ihre Vertreter einfach nicht zu ersetzen. Das verbliebene Personal stemmte sich immerhin nach Kräften gegen den HSV.
Fortuna kam mit deutlichem Schwung in die zweiten 45 Minuten, versuchte sich immer wieder in spielerischen Lösungen und trug so zu einem durchaus munteren Fußballspiel bei, in dem sich aber die Teams in vielen Zonen des Feldes neutralisierten. Den Hausherren fehlte der Druck aus dem Mittelfeld, um beim Umschalten effektiver agieren zu können.
Und was war mit Terodde? Der hatte nach 69 Minuten seine erste Chance, André Hoffmann, der ihn quasi in Manndeckung begleitete, war ein Schritt zu spät, Terodde stand aber allerdings im Abseits. Es sollte auch seine letzte Aktion sein, wenig später wurde die Offensivkraft ausgewechselt.
Hernach unternahm Fortuna sogar noch den Versuch, drei Punkte am Rhein zu behalten. Dabei wurden sie immer durch eigenes Verschulden ausgebremst, durch einen HSV, der eben über eine hohe individuelle Klasse verfügt und dann gab es auch noch Schiedsrichter Dominik Kortus, der einen, gelinde gesagt, schwachen Abend erwischte.
Fortuna durfte am Ende einen Punktgewinn feiern. Kenan Karaman hätte kurz vor Ende sogar noch den Siegtreffer erzielen können.