Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Neues Baugebiet bei Burg Ranzow
In Materborn soll ein kleines Einfamilienhausviertel mit bis zu maximal 16 Wohneinheiten entstehen. Auch der Kindergarten soll neu gebaut werden. Der Planentwurf wird in der Bauausschuss-Sitzung am Donnerstag vorgestellt.
KLEVE-MATERBORN Bauland für Einfamilienund Doppelhäuser ist rar in Kleve. Jetzt möchte die Stadt zwischen Burg Ranzow und der Dorfstraße ein neues Baugebiet für ein kleines Einfamilienhaus-Quartier entwickeln. Zusätzlich soll dort der alte St.-Anna-Kindergarten neue moderne, größere Räume bekommen. Dass der Kindergarten ein neues Haus bekommen soll und auf die andere Seite verlegt wurde, wurde dabei schon geraume Zeit diskutiert.
In dem neuen Quartier sollen entlang einer neuen Stichstraße mit Wendehammer ein- und zweigeschossige Wohnhäuser gebaut werden dürfen, die als Einfamilienhaus oder Doppelhaus ausgeführt werden können. Entlang der Dorfstraße würde nach diesen Ideen direkt nach der Einfahrt zum Parkplatz von Burg Ranzow ein zweigeschossiges Haus mit einer Firsthöhe von maximal elf Metern gebaut werden. Das würde bei einer Geschosshöhe von drei Metern sogar theoretisch jenes berühmte Klever Staffelgeschoss zulassen – allerdings sind pro Haus auch in der zweigeschossigen Variante nur zwei Wohneinheiten erlaubt. Und wenn sie als Doppelhaus gebaut werden, kann pro Haushälfte nur eine Wohneinheit geplant werden.
Diesem Haus folgt der Neubau des Kindergartens, dann die Einfahrt der neuen Stichstraße, die im Planentwurf als Cellitinenweg benannt. Vom Wendehammer aus ist sie als Fuß- und Radweg durchgezogen. Oberhalb dieser neuen Stichstraße dürfen im Rücken der alten Bebauung an der Burgstraße in fünf Baufeldern eingeschossige Einfamilienoder Doppelhäuser errichtet werden. Am Wendehammer auf der Seite der Burg Ranzow folgen dann wieder zwei zweigeschossige Häuser mit Elf-Meter-Firsthöhe. Pro Haus darf auch nur eine Garage gebaut werden, die nicht im Haus mit eingebunden ist.
Damit gäbe es in Kleve ein kleines Quartier, um der großen Nachfrage nach Baugrund für das eigene Haus der jungen Familie entgegen zu kommen. „Es ist beabsichtigt, den Kindergarten, der sich jetzt an der Dorfstraße 65 befindet, auf die gegenüberliegende Seite der Dorfstraße zu verlagern. Geplant ist im Zuge der Verlagerung auch die Vergrößerung des Kindergartens. Die Verlagerung sowie Vergrößerung des Kindergartens ist aus Sicht der Verwaltung zu begrüßen“, erklärt Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing das Vorhaben.
Natürlich werde im Rahmen der „Klimakommune“Kleve auch auf den Klimaschutzfahrplan geachtet, so Gebing weiter. Nach dem Klimaschutzfahrplan gibt’s im Bebauungsplan Festsetzungen: Für die Gestaltung von Vorgärten muss, um der Errichtung der sogenannten Steingärten entgegenzuwirken, eine entsprechende Bepflanzung gesetzt werden. Weiterhin ist die „Festsetzung“aufgenommen worden, dass
Flachdächer und flachgeneigte Dächer bis 15 Grad zu begrünen sind, auch wenn sie für Solar- und Photovoltaikanlagen genutzt werden, wie es in der Vorlage für die Sitzung heißt. Mit diesen Festsetzungen werde die Förderung des Kleinklimas forciert. Weiterhin werde durch das Vorhandensein von Gründächern das Niederschlagswasser verzögert abgeleitet.
Auch schreibt der Planentwurf vor, dass die künftigen Wege und Plätze und Einfahrten wasserdurchlässig gebaut werden müssen – entweder durch fugenloses Pflaster oder mit wassergebundenen Oberflächen.Entsprechend soll auch der Weg erbaut werden, den die Stadt vom Wendehammer aus fortsetzen möchte: Eine geplante Fuß- und Radverbindung soll den Kindergarten mit der Annabergstraße verbinden, so der Plan der Verwaltung.
In der Sitzung am Donnerstag soll das Vorhaben diskutiert und der Bebauungsplan dann eingeleitet werden.