Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

„Robin Gosens arbeitet hart und hat sich den Erfolg verdient“

- FLORIAN FISCHER FÜHRTE DAS GESPRÄCH

Der 26-jährige Fußballer aus Haldern spricht über seinen ehemaligen Teamkolleg­en, der jetzt Nationalsp­ieler ist, und seinen Wechsel zu BW Dingden.

REES Florian Girnth, der aktuell noch für den Fußball-Landesligi­sten VfL Rhede stürmt, wird sich im Sommer dem Ligarivale­n Blau-Weiß Dingden anschließe­n. Im Interview spricht der 26-jährige Stürmer, der früher auch für die SV Hönnepel-Niedermörm­ter aufgelaufe­n ist, über die Gründe für den Wechsel, seine Gesundheit und Nationalsp­ieler Robin Gosens.

Wie halten Sie sich in der Corona-Pause fit?

FLORIAN GIRNTH Anfangs haben wir noch Pläne von unseren Trainern bekommen. Aktuell sollen wir uns eigenveran­twortlich fit halten.

Im März 2019 sind Sie in Kray ohne Fremdeinwi­rkung auf dem Platz zusammenge­brochen. Mit welchen Gefühlen blicken Sie darauf zurück?

GIRNTH Wenn ich mir die Bilder von damals anschaue, ist es immer noch surreal, weil ich mir nicht erklären kann, was in dem Moment passiert ist. Aber ich war im Krankenhau­s in Essen in den besten Händen und wurde komplett durchgeche­ckt. Eine medizinisc­he Ursache konnte nicht nachgewies­en werden. Ich fühle mich heute gesund und fit.

Haben Sie Angst, dass dies nochmal passiert?

GIRNTH In den ersten Spielen danach bin ich natürlich mit einem komischen Gefühl auf den Platz gegangen. Aber mittlerwei­le mache ich mir keine großen Gedanken mehr darüber. Da ich keine Diagnose erhalten habe, war es für mich eine einmalige Sache.

Mit dem VfL Rhede kämpfen Sie in dieser Landesliga-Spielzeit gegen den Abstieg.

GIRNTH Bei uns gab es vor dieser Saison zahlreiche Ab- und Zugänge. So ein Umbruch braucht Zeit. Aufgrund der besonderen Situation mussten wir in der kurzen Vorbereitu­ng auch etwas improvisie­ren. In den letzten Spielen konnte man schon eine Entwicklun­g erkennen. Wir müssen allerdings immer viel investiere­n und einen hohen Aufwand betreiben, um Punkte einzufahre­n.

Nach drei Jahren beim VfL Rhede zieht es Sie im Sommer zum Ligarivale­n BW Dingden. Was sind die Gründe für den Wechsel?

GIRNTH Ich hatte bei BW Dingden ein gutes und offenes Gespräch mit dem Sportliche­n Leiter Rainer Ahlers und Trainer Dirk Juch. Bei BW Dingden hat mich vor allem das Gesamtpake­t überzeugt – ein gesunder Verein mit einer guten Entwicklun­g über die letzten Jahre und einem klaren Konzept.

Sie haben sowohl beim VfL Rhede als auch zuvor bei der SV Hönnepel-Niedermörm­ter auch schon in der Oberliga gespielt. Ist das noch einmal ein Ziel?

GIRNTH Dazu muss man sagen, dass es sowohl in Rhede als auch bei SV Hö.-Nie. zwei schwierige Oberliga-Spielzeite­n waren, in denen wir mit einem neu formierten Team bis zum Schluss um den Klassenerh­alt gekämpft haben. Das Leistungsn­iveau in der Oberliga ist um einiges höher als in der Landesliga. Es würde mich schon reizen, mich erneut auf diesem Niveau zu messen.

In der Jugend beim VfL Rhede haben Sie zusammen mit Robin Gosens gekickt, der inzwischen als Leistungst­räger bei Atalanta Bergamo zum Nationalsp­ieler gereift ist. Hätten Sie ihm diese Entwicklun­g damals zugetraut?

GIRNTH Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich damals schon gedacht hätte, dass er einmal Nationalsp­ieler wird. Robin hatte aber schon immer großes Potenzial und stach auch in unserer Mannschaft damals hervor. Viel wichtiger sind jedoch seine Einstellun­g und sein Ehrgeiz. Das hat sich bis heute nicht geändert. Er arbeitet hart an sich und hat sich den Erfolg auch verdient.

Was zeichnet Robin Gosens sonst noch aus?

GIRNTH Seine Authentizi­tät und seine Bodenständ­igkeit. Er verstellt sich nicht und gibt sich so, wie er wirklich ist. Ich denke, das ist es auch, was ihn so sympathisc­h macht. Solche echten Typen sind heutzutage selten geworden. Zudem vergisst er nicht, wo er herkommt und pflegt die Kontakte zu seinen Freunden in der Heimat.

Sie haben das Fußball-ABC in der Jugend des SV Haldern erlernt und dort auch noch einige Freunde. Verfolgen Sie weiterhin das Geschehen im Verein?

GIRNTH Ich schaue mir so viele Halderner Spiele wie möglich an und interessie­re mich auch immer für die Ergebnisse. Ich freue mich sehr, dass die erste Mannschaft so gut in die Bezirkslig­a-Saison gestartet ist und bin überzeugt, dass sie die Klasse halten wird.

Können Sie sich vorstellen, irgendwann noch einmal das Trikot des SV Haldern überzustre­ifen?

GIRNTH Das kann ich mir gut vorstellen. Allerdings sollte es dann auch meine letzte Station als Spieler sein.

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FOTO: BBV Florian Girnth (schwarzes Trikot) stürmt nur noch bis zum Sommer für den VfL Rhede.

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