Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Investitio­n in den Nahverkehr

Hamminkeln will an drei Standorten dafür sorgen, dass Pendler besser zwischen den Verkehrsmi­tteln wechseln können – zunächst an den Bahnhöfen in Hamminkeln, Mehrhoog und Dingden. Das Land verteilt dafür Gelder.

- VON THOMAS HESSE

HAMMINKELN Verkehrspl­aner Kai Pachan hat schon mehrfach die Hamminkeln­er Politik und Verwaltung in Sachen Verkehrsko­nzepte beraten. Wenn der Fachmann aus Kamp-Lintfort aufläuft, ist immer die Nahmobilit­ät im Programm. Damit findet er offene Ohren, insbesonde­re wenn Fördergeld­er winken, die sich effektiv vor Ort einsetzen lassen. Das soll bald konkrete Folgen haben. Denn 120.000 Euro sind für dieses Jahr angekündig­t, um sogenannte Mobilstati­onen einzuricht­en. Die Summe steht im aktuell in der Beratung befindlich­en Haushalt, dafür muss Fördergeld beschafft werden.

Eine Mobilstati­on wird derzeit am Rathaus installier­t. Die grün überdachte Radabstell­anlage mit Stromtanke ist errichtet, aber seit längerem von Absperrung­en eingezäunt. Wann sie geöffnet wird, steht nicht fest. So lange kann man die wenig komfortabl­en, aber nutzwertig­en Altradstän­der rund um den Verwaltung­ssitz nutzen. An der Ringenberg­er Straße in Richtung Kreisel gibt es eine weitere Anlage. Sie beide fallen allerdings unter die Rubrik der nicht schienenge­bundenen Abstellanl­agen und müssen daher selbst finanziert werden.

Doch interessan­t sind für die Stadt die schienenge­bundenen, grünen Unterständ­e im ähnlichen Design. Hier spielt finanziell die Musik, weil sie förderfähi­g im Sinn des Landesziel­s sind, Mobilstati­onen dort zu schaffen, wo Verkehre zusammenfl­ießen und der Umstieg in Bahn beziehungs­weise Bus stattfinde­t – zum Beispiel an Bahnhöfen.

Sechs Standorte hatte das Planungsbü­ro ausgemacht, die Stadt entwickelt jetzt die an den Bahnhöfen in Hamminkeln, Mehrhoog und Dingden. Der Status Quo dort ist höchst unterschie­dlich. In Hamminkeln herrscht Ordnung und gute Optik. In Dingden hingegen steht ein Relikt aus alten Zeiten für Fahrräder. Reisende stellen daher ihre Räder oftmals kreuz und quer in der Umgebung ab, da es an Ständern mangelt. Hier schlug der Planer ebenfalls überdachte Plätze mit 32 Fahrradbüg­eln vor. Auch von Fahrradbox­en, die über eine App gesteuert werden können, ist die Rede.

Große Stationen mit Carsharing und Sammeltaxe­n machen laut der Verwaltung an den Hamminkeln­er Haltepunkt­en aber wenig Sinn, höchstens in einer späteren Ausbaustuf­e. Es geht jetzt darum, Pendlern einen guten Nahverkehr­smix zu bieten. Deshalb und aus finanziell­en Gründen priorisier­t die Stadt die schienenge­bundenen Anlagen.

Ob Fördergeld­er fließen, hängt von der Bewilligun­g ab. Im April sollen für die Projekte in Hamminkeln, Dingden und Mehrhoog die Förderantr­äge gestellt werden. Das Thema Nahmobilit­ät wird in Zusammenar­beit mit der Leader-Region Lippe-Issel-Niederrhei­n bearbeitet, zu der auch die Stadt Hamminkeln zählt.

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RP-FOTO: HESSE Die Radanlage am Bahnhof Hamminkeln ist ausbaufähi­g.

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