Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Jugendtreff funktioniert auch online
Katrin Bruns organisiert das Angebot der Evangelischen Kirche in Millingen.
MILLINGEN (Schur) Seit über sieben Jahren gibt es die evangelischen Kinder- und Jugendgruppen in Millingen, seit gut zwei Jahren den Jugendtreff. Corona aber hat das Leben aller auf den Kopf gestellt hat, so dass sich die Gruppen schon seit Monaten nicht mehr wie sonst üblich treffen können. Doch Leiterin Katrin Bruns hat sich etwas überlegt, wie alle Teilnehmer weiterhin in Kontakt bleiben können. Denn, das weiß sie: „Diese Zeit ist besonders schwer für die Jugendlichen.“
Schon zu Beginn des ersten Lockdowns war Bruns daher klar, dass sie sich etwas überlegen musste. Die ersten Treffen fanden über Video statt, auch wenn sich mit der Technik erst einmal alle anfreunden mussten. „Ich musste ganz viel lernen“, gibt Bruns zu. Ein Glück, dass sich viele Jugendliche schon gut mit Zoom-Meetings auskannten und der Leiterin den ein oder anderen Tipp geben konnten.
Froh waren sie jedoch alle, als sie sich ab Mai wieder draußen mit viel Abstand treffen konnten. „Wir haben gegrillt, Wasserspiele veranstaltet, waren auf dem Spielplatz“, erzählt Bruns. Dass zeitweise nur zehn Kinder für eine Stunde kommen durften, störte eigentlich niemanden. „Die Kinder waren total happy, dass sie sich überhaupt treffen durften“, sagt sie. Doch in der Pandemie ist nichts von Dauer, ständig gibt es neue Regeln. Als nach den Herbstferien die Corona-Fallzahlen im Kreis Kleve rasant anstiegen, traf Bruns daher schnell eine Entscheidung. Die Treffen sollten wieder nur online stattfinden.
„Ich wollte den sicheren Weg gehen und damit waren auch alle Eltern einverstanden“, erzählt sie. Und so sieht Bruns auch weiterhin mittwochnachmittags die Kinder, nur eben nun wieder über den Bildschirm. Langweilig wird das aber nicht. So backen, kochen oder basteln sie beispielsweise alle zusammen. Das kann manchmal zwar etwas anstrengend werden, wie die Leiterin lachend erzählt: „Beim Plätzchenbacken vor Weihnachten haben 17 Kinder mitgemacht und da hörte man dann 17 Mal Eieraufschlagen oder 17 Mal Teigquirlen.“Aber Spaß machen solche Aktionen allemal.
Für die Jugendlichen eröffnet Bruns regelmäßig einen Chat, um sich online zu treffen. Dann reden sie über Bewerbungen, helfen sich bei Hausaufgaben, lachen über dies und das oder lassen einfach mal den Frust raus. „Vielen Jugendlichen fehlt die Perspektive“, weiß Bruns. änkungen ist das kaum möglich.
Fest steht, alle wünschen sich sehnlichst das Ende der Pandemie herbei. „Wenn wir das überstanden haben, feiern wir eine riesige Party“, kündigt Bruns daher schon jetzt an. Bis es soweit ist, geht es aber erst einmal online weiter. Das Motto dabei: „Jeder für sich und doch sind wir zusammen. Gemeinsam stark sein.“