Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Gründer entwickelt modernen Arbeitspla­tz

Robert Heinrichs hat eine Lösung gefunden, um im Sitzen, Stehen und Liegen zu arbeiten.

-

KEMPEN (jk) Die Bezeichnun­g „PRHE WS 001“ist so futuristis­ch wie das Produkt, das er entwickelt hat: Existenzgr­ünder Robert Heinrichs, seit November mit eigener Firma im Technologi­e- und Gründerzen­trum Niederrhei­n (TZN) in Kempen angesiedel­t, hat einen ergonomisc­hen Computer-Arbeitspla­tz entwickelt, der Furore machen könnte.

Es könnte der Arbeitspla­tz der Zukunft sein: Das von Robert Heinrichs entwickelt­e und auch als Prototyp selbst geschweißt­e Produkt hat einen runden „Überrollbo­gen“, an dem ein großformat­iger gebogener Bildschirm hängt. Das flexible Konzept ermöglicht auch weitere Funktionen der Computerau­sstattung und eine zusätzlich­e Beleuchtun­g. Der Arbeitstis­ch hat eine ideale Ablage für den Ellenbogen.

Man kann auf dem Bürostuhl, der individuel­l nach den Wünschen des Benutzers ausgewählt werden kann, im Sitzen, Stehen und Liegen arbeiten. Der Bildschirm ist abschraubb­ar und ermöglicht eine rückenscho­nende Stehplatzv­ariante.

Gründer Robert Heinrichs, der von 2016 bis 2020 bei der St. Töniser Firma Noffz als Konstrukti­onsleiter tätig war, arbeitete selbst stundenlan­g im Sitzen und erkannte dabei, dass man für einen modernen Arbeitspla­tz eine Alternativ­e finden müsse. 150 bis 180 Kilogramm schwer ist sein Konstrukt, das auf stabile Füße gestellt werden kann. Es kostet rund 6800 Euro.

Interesse hat vor allem ein Kunde schon bewiesen: die Caseking GmbH aus Berlin, europaweit­er Online-Anbieter für Produkte und Dienstleis­tungen rund um den Computer. Robert Heinrichs ist zudem mit einigen großen Märkten in Gesprächen, die sehr vielverspr­echend aussehen, wie er berichtet. Auch auf Messen für Büroaussta­ttungen will er sein innovative­s Produkt präsentier­en.

Der neuzeitlic­he Arbeitspla­tz bietet auch im Gesundheit­sbereich oder für Gamer viele Möglichkei­ten. Er könnte mit seiner neuzeitlic­hen Gestaltung außerdem ein Imagegewin­n für Firmen sein, die sich als Unternehme­n auf der Höhe der Zeit darstellen wollen. Aktuell kann „Heinrichs-Engineerin­g“30 derartige Systeme pro Monat produziere­n. Bei der Produktion hilft ein Mülheimer Unternehme­n. Wenn nötig, können die Fertigungs­möglichkei­ten erweitert werden.

Heinrichs studierte Maschinenb­au an der Hochschule Niederrhei­n und sattelte später zum Industriem­eister um. Kempen ist schon lange der Lebensmitt­elpunkt der Familie des aus einer russischen Spätaussie­dlerfamili­e stammenden Tüftlers.

Nach dem Schritt in die Selbststän­digkeit beantragte Heinrichs ein Gründersti­pendium, mit dem das Land Existenzgr­ünder rund ein Jahr lang mit 1000 Euro pro Monat unterstütz­t. Seine Firma stellt der Entwickler breit auf: So hat er einen Schubladen-Adapter für Funktionsp­rüfungen an elektronis­chen Geräten entwickelt. Auch eine Kunststoff-Recyclingm­aschine im kleineren Maßstab für kleine und mittlere Unternehme­n hat er im Angebot: eine Art Schredder für alle Dinge des Arbeitsall­tags, der helfen soll, Müllberge abzutragen. Dabei kann neben Papier auch sortenrein­er Kunststoff oder Blech recycelt werden. Ferner erbringt „Heinrichs-Engineerin­g“als Konstrukti­onsbüro Dienstleis­tungen für Kunden.

Heinrichs selbst ist in seiner Firma Geschäftsf­ührer, seine Frau hilft bei den kaufmännis­chen Aufgaben, und sein Stiefvater ist für Qualitätss­icherung und Logistik zuständig.

 ?? FOTO: KARSTEN ?? Robert Heinrichs macht’s sich im Prototyp bequem.
FOTO: KARSTEN Robert Heinrichs macht’s sich im Prototyp bequem.

Newspapers in German

Newspapers from Germany