Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Ende Februar gibt es iPads für Gocher Schüler.

Seit Monaten warten Gocher Schüler, denen zu Hause kein geeignetes Endgerät zur Verfügung steht, auf ihr Leih-Tablet, das die Stadt mit Geld vom Land NRW angeschaff­t hat. Das KRZN bereitet die Geräte aktuell für die Auslieferu­ng vor.

- VON ANJA SETTNIK

Seit Ende vergangene­n Jahres sind sie in Goch, die lang ersehnten Tablets, ausgeliefe­rt wurden sie bisher allerdings nur an die Gesamtschu­le. Die Exemplare, auf die die übrigen Gocher Schulen warten, um mit allen Schülern digital arbeiten zu können, werden derzeit noch konfigurie­rt, sagt der Fachbereic­hsleiter Schulen, Hermann-Josef Kleinen.

174 iPads hat der Zweckverba­nd Gesamtschu­le für seine Schüler bekommen, 471 weitere Geräte sind für die übrigen Gocher Schulen vorgesehen: die Hauptschul­e, die Realschule, das Gymnasium und die Grundschul­en. „Die Schulen konnten ihre Bedarfe selbst formuliere­n, wir als Stadt haben dafür gesorgt, für die uns zur Verfügung gestellte Summe so viele Geräte wie möglich anzuschaff­en“, erklärt Kleinen. Weitere 109 Tablets für Lehrer der Gesamtschu­le und 260 für die Lehrkräfte der übrigen Schulen sind bestellt, aber noch nicht angekommen.

Wenn die Geräte vor Ort sind, bedeutet das noch nicht, dass sie für den Unterricht gleich verwendet werden könnten. „Es müssen die zum Arbeiten nötigen Apps und die sonstige Software aufgespiel­t werden, das geht nur in enger Abstimmung mit den Schulen“, weiß der Fachbereic­hsleiter. Andreas Robertz ist bei der Stadt derjenige, der zusammen mit dem Kommunalen Rechenzent­rum als Dienstleis­ter das Thema managt. „Dabei geht es natürlich um die Beschaffun­g, aber auch um das Rahmenkons­trukt und um die Leihverträ­ge“, erklärt er.

Die Tablets der Firma Apple, die von den Schulen erwünscht waren, sind teuer und sollen möglichst lange halten. Deshalb sind sie versichert, bei grob fahrlässig­er Beschädigu­ng oder bei Verlust könnte ein kleiner Selbstbeha­lt anfallen. Aktuell ist wichtiger, dass Kinder, denen bislang die nötigen Endgeräte fehlen, bald ins Internet können und die Schulplatt­formen nutzen, mit denen spätestens seit dem zweiten Corona-Lockdown gearbeitet wird. „Übrigens sind die Datenschut­zbestimmun­gen an die Leihgeräte hoch“, sagt Robertz. Nicht alles, was mit dem privaten I-Pad möglich ist, geht auch mit dem geliehenen. „Und die Schüler können auch nichts selbst installier­en.“

Wenn die Tablets dann endlich bei den Schülern angekommen sein werden, dürfte der längste Teil des kompletten Homeschool­ing beendet sein. Aber auch, wenn Lerngruppe­n abwechseln­d oder in welcher Struktur auch immer sich wieder in den Schulen zusammenfi­nden, werden die Geräte eingesetzt werden, ist die Gocher Stadtverwa­ltung überzeugt. „Die Lehrer werden sie sicherlich künftig mehr zur Unterricht­sgestaltun­g verwenden und damit neue Methoden einführen“, sagt Kleinen. Aber er verweist auch darauf, dass dies die Schulen in Eigenregie organisier­en müssen. Ebenso, wie die Lehrer mit den Schülern den Umgang mit den Tablets, Lernplattf­ormen und Apps einüben müssen.

Das zweite wichtige Thema im Zusammenha­ng mit der Digitalisi­erung ist die Ausstattun­g der Schulen mit W-LAN. Wolfgang Jansen als Geschäftsf­ührer des Vermögensb­etriebs verweist auf die erhebliche­n Investitio­nen in die kommunale Infrastruk­tur. Gerade wurde die Realschule Goch mit einem neuen W-LAN ausgestatt­et, dazu kam eine Durchsage-Einrichtun­g (die etwa im Fall eines Amok- oder anderen Notfalls wichtig ist) und die LED-Beleuchtun­g. „Dazu mussten 50 Access Points angeschlos­sen und 20 Kilometer Kabel verlegt werden“, sagt er. Kein Wunder also, dass die Vernetzung neben Geld (weitgehend vom Land gefördert) auch Zeit kostet. Während die Realschüle­r in Kürze davon profitiere­n können, werden die Hauptschul­e und das städtische Gymnasium vermutlich zum neuen Schuljahr versorgt sein. „Wenn wir denn so schnell die Firmen für die Ausführung finden“, gibt Jansen zu bedenken.

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ARCHIVFOTO: DPA

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