Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Corona-Ausbruch im Wohnstift St. Marien
Fast 100 Senioren und Mitarbeiter wurden in der Kevelaerer Einrichtung auf das Virus getestet. Dabei stellte man 14 Infektionen fest.
Fast 100 Senioren und Mitarbeiter wurden in der Kevelaerer Einrichtung auf das Virus getestet. Dabei stellte man 14 Infektionen fest. Drei Bewohner sind vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht worden.
KEVELAER Eigentlich ist es das Ziel der Stadt Kevelaer, die Inzidenz unter 50 zu drücken. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen sich in den vergangenen sieben Tagen in Relation zu 100.000 Einwohnern infiziert haben. Nachdem es jetzt einen Corona-Ausbruch im Wohnstift St. Marien gab, ist der Wert in Kevelaer allerdings innerhalb weniger Tage von etwa 60 auf 103 gestiegen. Wie berichtet, haben sich in der Einrichtung in der Luxemburger Galerie 14 Personen mit dem Virus infiziert. Träger des Hauses ist der Deutsche Orden. Maren Ruhstorfer von der Unternehmenskommunikation des Deutschen Ordens beantwortete die wichtigsten Fragen zu aktuellen Situation.
Wo haben sich die Erkrankten angesteckt? Das steht noch nicht fest. Gesundheitsamt und Stadt Kevelaer haben die Kontaktnachverfolgung übernommen. Die Ergebnisse dazu liegen noch nicht vor.
Wie sind die Infektionen aufgefallen? Über den ersten bekannten positiven Fall wurde die Einrichtung von einem Krankenhaus informiert, das bei der Aufnahme routinemäßig einen Test vorgenommen hatte. „Gemäß unseres Pandemieplans haben wir umgehend die notwendigen Maßnahmen in Kraft gesetzt, das Gesundheitsamt wurde informiert und alles weitere veranlasst“, so Maren Ruhstorfer.
Wie viele Personen wurden getestet? Am 27. Januar sind 60 Bewohner und Bewohnerinnen sowie 35 Mitarbeitende des Wohnstifts St. Marien getestet worden. Ergebnis war, dass sich 14 Senioren und Seniorinnen mit dem Virus infiziert haben. Alle Mitarbeiter hatten ein negatives Testergebnis. Die zweite Testreihe soll am 3. Februar erfolgen.
Wie geht es den Erkrankten? Drei Bewohner befinden sich zur Überwachung im Krankenhaus. „Wir sind in engem Kontakt mit ihnen“, so Maren Ruhstorfer. Der Gesundheitszustand aller Bewohner im Wohnstift werde engmaschig beobachtet. „Die betreuenden Ärzte stimmen die Visiten mit uns und untereinander ab.“Bisher seien die Krankheitsverläufe der Senioren im Haus selbst mild.
Welche Maßnahmen wurden ergriffen? Bereits im März 2020 wurde ein
Pandemie-Konzept mit dem Gesundheitsamt abgestimmt. Daher konnte man jetzt schnell reagieren, alles werde mit den Behörden abgestimmt. Seit dem 26. Januar gilt im Wohnstift ein Besuchsverbot. Die Bewohner sind in Quarantäne und halten sich jetzt in ihren Appartements auf. „Selbstverständlich bieten wir unseren Senioren die gewohnte, bestmögliche Versorgung und Unterstützung“, teilt Maren Ruhstorfer mit. Dazu gehören ein Lieferdienst für die Mahlzeiten, Einkaufsdienste und der Wäsche-Service.
Sind Senioren im Wohnstift schon geimpft? Nein, da das Haus kein klassisches Altenheim ist. Ein Impftermin sei seitens der Behörde noch nicht mitgeteilt.
Im Wohnstift wohnen die Bewohner selbstständig in ihren Appartements. Wie sehen in einem solchen Fall die Corona-Vorsichtsmaßnahmen aus? „Die Bewohnerinnen und Bewohner sind bei uns Mieter, das heißt für sie gelten dieselben Quarantäne-Regelungen wie für Privatpersonen“, erklärt Maren Ruhstorfer. „Schon seit Dezember bieten wir den Senioren monatliche Schnelltests und unterstützen sie bei der Versorgung mit Schutzmasken.“