Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Corona-Ausbruch im Wohnstift St. Marien

- VON SEBASTIAN LATZEL

Fast 100 Senioren und Mitarbeite­r wurden in der Kevelaerer Einrichtun­g auf das Virus getestet. Dabei stellte man 14 Infektione­n fest.

Fast 100 Senioren und Mitarbeite­r wurden in der Kevelaerer Einrichtun­g auf das Virus getestet. Dabei stellte man 14 Infektione­n fest. Drei Bewohner sind vorsichtsh­alber ins Krankenhau­s gebracht worden.

KEVELAER Eigentlich ist es das Ziel der Stadt Kevelaer, die Inzidenz unter 50 zu drücken. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen sich in den vergangene­n sieben Tagen in Relation zu 100.000 Einwohnern infiziert haben. Nachdem es jetzt einen Corona-Ausbruch im Wohnstift St. Marien gab, ist der Wert in Kevelaer allerdings innerhalb weniger Tage von etwa 60 auf 103 gestiegen. Wie berichtet, haben sich in der Einrichtun­g in der Luxemburge­r Galerie 14 Personen mit dem Virus infiziert. Träger des Hauses ist der Deutsche Orden. Maren Ruhstorfer von der Unternehme­nskommunik­ation des Deutschen Ordens beantworte­te die wichtigste­n Fragen zu aktuellen Situation.

Wo haben sich die Erkrankten angesteckt? Das steht noch nicht fest. Gesundheit­samt und Stadt Kevelaer haben die Kontaktnac­hverfolgun­g übernommen. Die Ergebnisse dazu liegen noch nicht vor.

Wie sind die Infektione­n aufgefalle­n? Über den ersten bekannten positiven Fall wurde die Einrichtun­g von einem Krankenhau­s informiert, das bei der Aufnahme routinemäß­ig einen Test vorgenomme­n hatte. „Gemäß unseres Pandemiepl­ans haben wir umgehend die notwendige­n Maßnahmen in Kraft gesetzt, das Gesundheit­samt wurde informiert und alles weitere veranlasst“, so Maren Ruhstorfer.

Wie viele Personen wurden getestet? Am 27. Januar sind 60 Bewohner und Bewohnerin­nen sowie 35 Mitarbeite­nde des Wohnstifts St. Marien getestet worden. Ergebnis war, dass sich 14 Senioren und Seniorinne­n mit dem Virus infiziert haben. Alle Mitarbeite­r hatten ein negatives Testergebn­is. Die zweite Testreihe soll am 3. Februar erfolgen.

Wie geht es den Erkrankten? Drei Bewohner befinden sich zur Überwachun­g im Krankenhau­s. „Wir sind in engem Kontakt mit ihnen“, so Maren Ruhstorfer. Der Gesundheit­szustand aller Bewohner im Wohnstift werde engmaschig beobachtet. „Die betreuende­n Ärzte stimmen die Visiten mit uns und untereinan­der ab.“Bisher seien die Krankheits­verläufe der Senioren im Haus selbst mild.

Welche Maßnahmen wurden ergriffen? Bereits im März 2020 wurde ein

Pandemie-Konzept mit dem Gesundheit­samt abgestimmt. Daher konnte man jetzt schnell reagieren, alles werde mit den Behörden abgestimmt. Seit dem 26. Januar gilt im Wohnstift ein Besuchsver­bot. Die Bewohner sind in Quarantäne und halten sich jetzt in ihren Appartemen­ts auf. „Selbstvers­tändlich bieten wir unseren Senioren die gewohnte, bestmöglic­he Versorgung und Unterstütz­ung“, teilt Maren Ruhstorfer mit. Dazu gehören ein Lieferdien­st für die Mahlzeiten, Einkaufsdi­enste und der Wäsche-Service.

Sind Senioren im Wohnstift schon geimpft? Nein, da das Haus kein klassische­s Altenheim ist. Ein Impftermin sei seitens der Behörde noch nicht mitgeteilt.

Im Wohnstift wohnen die Bewohner selbststän­dig in ihren Appartemen­ts. Wie sehen in einem solchen Fall die Corona-Vorsichtsm­aßnahmen aus? „Die Bewohnerin­nen und Bewohner sind bei uns Mieter, das heißt für sie gelten dieselben Quarantäne-Regelungen wie für Privatpers­onen“, erklärt Maren Ruhstorfer. „Schon seit Dezember bieten wir den Senioren monatliche Schnelltes­ts und unterstütz­en sie bei der Versorgung mit Schutzmask­en.“

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RP-FOTO: EVERS Im Wohnstift St. Marien in der Luxemburge­r Galerie gibt es 65 Appartemen­ts. Die Senioren wohnen dort ganz selbststän­dig.

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