Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Gebauer: Spielraum für Öffnungen
Die Schulministerin will am Montag mit Verbänden über Wechselmodelle sprechen.
DÜSSELDORF NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) sieht Spielräume für eine allmähliche Öffnung der Schulen. „Durch die Zeit der Vorsicht mit weitreichenden Maßnahmen in allen Lebensbereichen haben wir uns Spielräume erarbeitet, um unseren Kindern und Jugendlichen zeitnah wieder anteilig Bildungsangebote zu machen, wo sie diese am besten wahrnehmen können – in unseren Schulen“, sagte Gebauer unserer Redaktion.
Damit dies gelinge, bedürfe es klarer und tragfähiger Regelungen für den Schulbetrieb ab dem 15. Februar. Am Montag seien Gespräche mit allen Bildungsverbänden in NRW geplant. Dabei werde ergänzend zum Stufenplan auch über mögliche Wechselmodelle gesprochen und danach zügig darüber informiert, wie der Schulbetrieb mit einem angemessenen Vorlauf bestmöglich vorbereitet werden könne.
In NRW sind aktuell alle Jahrgänge im Distanzunterricht. Die jüngste Schulmail zu diesem Thema löste indes Verwirrung aus. „Die Mail hat viel Unsicherheit verursacht“, sagte Ferdinand Claasen, Beauftragter für Bildungspolitik beim Katholischen Büro NRW. Für die Entscheidung, welche Schüler der Klassen eins bis 13 neuerdings am Distanzunterricht in Räumlichkeiten der Schule teilnehmen dürfen, gebe das Ministerium keine genauen Anweisungen. „Es braucht dafür klare Kriterien – sonst ist Stress vorprogrammiert“, sagte Claasen, der die Interessen der NRW-Schulen in katholischer Trägerschaft vertritt. Die Verantwortung dürfe nicht bei den Schulleitungen liegen.
Seit Montag dürfen Schüler aller Klassen auch in den Schulen unter Aufsicht am Distanzunterricht teilnehmen, wenn sie zu Hause nicht das Umfeld dafür haben. Den Eltern wird jeweils ein Angebot gemacht; initiativ werden dürfen sie nicht.
Das Ministerium listete auf, für welche Kinder das Angebot infrage kommt: Schüler, die in ihrem häuslichen Umfeld keine lernförderliche Umgebung hätten, denen die (digitale) Infrastruktur noch fehle, oder jene, die ohne Unterstützung bei der Bearbeitung der Distanzaufgaben nicht erfolgreich sein könnten.