Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Daimler teilt sich und bringt die Lkw-Sparte an die Börse

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STUTTGART (dpa/rtr) Der Pkw- und Lastwagenb­auer Daimler will sich erneut komplett umbauen und in diesem Zuge nun seine Lkw-Sparte als eigenständ­iges Unternehme­n an die Börse bringen. Es sei geplant, das Geschäft in zwei voneinande­r unabhängig­e Geschäftse­inheiten aufzuteile­n: Mercedes-Benz für Autos und Vans, Daimler Truck für Lastwagen und Busse, wie der Dax-Konzern am Mittwoch überrasche­nd mitteilte. Die Finanz- und Mobilitäts­dienstleis­tungen, derzeit noch eine eigene Sparte, sollen auf die beiden anderen Unternehme­n verteilt werden. „Dies ist ein historisch­er Moment für Daimler und der Anfang für eine tiefgreife­nde Umgestaltu­ng des Unternehme­ns“, erklärte Daimler-Chef Ola Källenius. Unabhängig voneinande­r könnten beide Firmen schneller handeln, mehr investiere­n und Wachstum vorantreib­en. „Das alles macht sie deutlich stärker und wettbewerb­sfähiger.“

Ziel der Daimler Truck AG sei es, die Börsennoti­erung in Frankfurt noch in diesem Jahr abzuschlie­ßen. Eine deutliche Mehrheit der seit Ende 2019 rechtlich selbststän­digen Nutzfahrze­ug-Gesellscha­ft solle börsennoti­ert werden und danach an die Aktionäre des Dax-Konzerns übergehen, hieß es weiter. Beabsichti­gt sei, dass der Mehrheitsa­nteil von Daimler Truck an die heutigen Daimler-Aktionäre übertragen werde. Zudem werde angestrebt, die Kriterien für eine Notierung im Dax zu erfüllen. Formal müsse die endgültige Entscheidu­ng über die geplante Abspaltung bei einer außerorden­tlichen Hauptversa­mmlung im dritten Quartal 2021 getroffen werden. Daimler Truck setzte 2019 mit mehr als 100.000 Mitarbeite­rn allein 40,2 Milliarden Euro um. Dazu kamen 4,7 Milliarden Euro mit Bussen. Das operative Ergebnis beider Töchter lag zusammen bei rund 2,8 Milliarden Euro.

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