Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Mutation: Ein Fall definitiv bestätigt
Im Wohnstift St. Marien gilt nun eine strikte Quarantäne. Impfungen gab es dort jedoch noch nicht.
KEVELAER Im Wohnstift St. Marien gelten nach dem Nachweis der Corona-Mutation besondere Quarantäne-Vorschriften. Das berichtet Ordnungsamtsleiter Ludger Holla. Wie bei „normalen“Corona-Infektionen auch, betrage die Quarantänezeit 14 Tage. Sonst habe man aber die Möglichkeit, sich nach zehn Tagen mit einem negativen PCR-Test aus der Quarantäne quasi „freizutesten“. Diese Alternative gebe es jetzt nicht. Wie viele Senioren mit der britischen Variante infiziert sind, ist noch offen. Laut Gesundheitsamt ist bislang eine Infektion mit der britischen Virusmutation B 1.1.7 definitiv nachgewiesen. Man werde die Proben aber weiter untersuchen, stehe in engem Kontakt mit den Verantwortlichen im Wohnstift.
Man müsse hochsensibel sein, so Jürgen Pastoors vom Büro der Landrätin. So suche man auch noch nach dem Infektionsweg. „Genaues ist nicht bekannt, es fehlen noch Ergebnisse zu Testungen von Mitarbeitenden der Einrichtung, die gegebenenfalls weitere Aufschlüsse geben könnten.“
Wie berichtet, hatte ein Massentest unter Bewohnern und Mitarbeitern ergeben, dass 14 Bewohner und ein Mitglied des Personals infiziert sind. Tragisch an der Situation im Wohnstift ist, dass es die einzige Senioren-Einrichtung in Kevelaer ist, bei der die Bewohner noch nicht geimpft wurden. Das Wohnstift St. Marien ist keine stationäre Pflegeeinrichtung nach der Corona Impfverordnung. Es handelt sich um eine „Einrichtung betreuten Wohnens“, die derzeit nicht mit höchster Priorität zur Impfung ansteht und für die deshalb auch seitens des Landes kein Impfstoff zur Verfügung gestellt wird, so der Kreis Kleve.
Im Wohnstift herrschen jetzt besonders strenge Vorschriften. Man halte sich strikt an die Vorgaben der Behörden, das Personal arbeite nur noch in kompletter Schutzausrüstung. „Die Arbeit mit kompletter Schutzausrüstung ist für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit zusätzlichen Belastungen verbunden. Ich bin sehr stolz auf alle Kollegen, die engagiert ihr Bestes geben, damit die Bewohner trotz der Quarantänesituation ein hohes Maß an Normalität und Lebensqualität haben“, so Stiftsdirektorin Christiane Hüls. Der Dank gelte den Behörden für die effektive und zielführende Zusammenarbeit zum Wohle der Bewohner.