Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Mutation: Ein Fall definitiv bestätigt

Im Wohnstift St. Marien gilt nun eine strikte Quarantäne. Impfungen gab es dort jedoch noch nicht.

- VON SEBASTIAN LATZEL

KEVELAER Im Wohnstift St. Marien gelten nach dem Nachweis der Corona-Mutation besondere Quarantäne-Vorschrift­en. Das berichtet Ordnungsam­tsleiter Ludger Holla. Wie bei „normalen“Corona-Infektione­n auch, betrage die Quarantäne­zeit 14 Tage. Sonst habe man aber die Möglichkei­t, sich nach zehn Tagen mit einem negativen PCR-Test aus der Quarantäne quasi „freizutest­en“. Diese Alternativ­e gebe es jetzt nicht. Wie viele Senioren mit der britischen Variante infiziert sind, ist noch offen. Laut Gesundheit­samt ist bislang eine Infektion mit der britischen Virusmutat­ion B 1.1.7 definitiv nachgewies­en. Man werde die Proben aber weiter untersuche­n, stehe in engem Kontakt mit den Verantwort­lichen im Wohnstift.

Man müsse hochsensib­el sein, so Jürgen Pastoors vom Büro der Landrätin. So suche man auch noch nach dem Infektions­weg. „Genaues ist nicht bekannt, es fehlen noch Ergebnisse zu Testungen von Mitarbeite­nden der Einrichtun­g, die gegebenenf­alls weitere Aufschlüss­e geben könnten.“

Wie berichtet, hatte ein Massentest unter Bewohnern und Mitarbeite­rn ergeben, dass 14 Bewohner und ein Mitglied des Personals infiziert sind. Tragisch an der Situation im Wohnstift ist, dass es die einzige Senioren-Einrichtun­g in Kevelaer ist, bei der die Bewohner noch nicht geimpft wurden. Das Wohnstift St. Marien ist keine stationäre Pflegeeinr­ichtung nach der Corona Impfverord­nung. Es handelt sich um eine „Einrichtun­g betreuten Wohnens“, die derzeit nicht mit höchster Priorität zur Impfung ansteht und für die deshalb auch seitens des Landes kein Impfstoff zur Verfügung gestellt wird, so der Kreis Kleve.

Im Wohnstift herrschen jetzt besonders strenge Vorschrift­en. Man halte sich strikt an die Vorgaben der Behörden, das Personal arbeite nur noch in kompletter Schutzausr­üstung. „Die Arbeit mit kompletter Schutzausr­üstung ist für meine Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r mit zusätzlich­en Belastunge­n verbunden. Ich bin sehr stolz auf alle Kollegen, die engagiert ihr Bestes geben, damit die Bewohner trotz der Quarantäne­situation ein hohes Maß an Normalität und Lebensqual­ität haben“, so Stiftsdire­ktorin Christiane Hüls. Der Dank gelte den Behörden für die effektive und zielführen­de Zusammenar­beit zum Wohle der Bewohner.

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RP-FOTO: EVE Das Wohnstift befindet sich in der Luxemburge­r Galerie.

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