Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

A57: Drogenfund bei Corona-Kontrolle

- VON SEBASTIAN LATZEL

Die Bundespoli­zei kontrollie­rt Autofahrer im Grenzgebie­t wegen der Pandemie-Schutzmaßn­ahmen öfter. Dabei fand sie nun 14 Kilo Marihuana im Wert von 141.500 Euro.

KERVENHEIM/UEDEM Im Grenzgebie­t ist derzeit die Bundespoli­zei verstärkt im Einsatz. „Vor allem wegen der Corona-Pandemie sind wir dort aktuell intensiver unterwegs“, berichtet Uwe Esselborn, Sprecher der Bundespoli­zei Kleve. Stichprobe­nartig werde kontrollie­rt, aber jetzt eben viel häufiger als sonst. Und das wurde am Samstag einem 32-jährigen Mann zum Verhängnis. Der Polizei fiel sein Wagen auf der A 57 kurz vor der Abfahrt Uedem/Kervenheim auf. Sie winkte den Fahrer von der Autobahn.

Die Beamten fragten den Mann, woher er komme. Er habe einen sehr nervösen Eindruck gemacht und berichtet, er sei gerade bei einem Freund in Kleve gewesen. Wo der wohne, könne er leider nicht sagen. Das kam den Polizisten verdächtig vor, die sich daraufhin den Wagen ganz genau ansahen. Lange suchen mussten sie allerdings gar nicht. Im Kofferraum entdeckten sie eine große Stofftasch­e und eine Einkaufstü­te. Darin befanden sich vier Folienbeut­el mit insgesamt 14,3 Kilogramm Marihuana.

„Das ist schon eine Hausnummer“, sagt Esselborn, ein solcher Fund sei eine Seltenheit. Der Straßenver­kaufswert liege bei rund 141.500 Euro, so der Polizeispr­echer. Dass die Drogen nicht besser versteckt waren, sei kein Wunder. Eine so große Menge an Rauschgift könne man kaum in einem Auto tarnen. Selbst in einer Kuhle für ein Reserverad würden höchstens fünf Kilogramm Marihuana Platz finden.

Bei der Durchsuchu­ng fanden die Beamten im Ablagefach der Fahrertür auch noch einen Teleskop-Schlagstoc­k. Der Mann wurde daraufhin vorläufig festgenomm­en, zur Bundespoli­zeiinspekt­ion

Kleve gebracht und schließlic­h dem Zollfahndu­ngsamt Essen übergeben. Er habe keinerlei Angaben gemacht, woher die Drogen in seinem Kofferraum stammen. Der Mann befindet sich auf richterlic­he Anordnung in Untersuchu­ngshaft.

Dass die Beamten verstärkt im Grenzraum unterwegs sind, ist Folge der Maßgabe, die Grenzen auch während der Corona-Pandemie offen zu lassen und keine direkten Grenzkontr­ollen einzuführe­n. Das könne sonst zu kilometerl­angen Staus führen. Bilder aus Polen, wo sich die Lastwagen 60 Kilometer stauen, seien ein abschrecke­ndes Beispiel, so Esselborn. Wie schnell sich der Verkehr auf der Autobahn an der Grenze stauen könne, habe man in der Vergangenh­eit schon öfter gesehen, wenn es größere Kontrollen auf A 57 und A 3 wegen Fußballspi­elen gab.

Momentan halten die Polizisten verstärkt stichprobe­nartig Autofahrer an, um zu schauen, ob gegen die Corona-Schutzvero­rdnung verstoßen wird. Etwa wenn zu viele Menschen aus zu vielen Haushalten im Auto sitzen. Kontrollie­rt wird aber auch die elektronis­che Einreisean­meldung, die jeder bei sich haben muss, der beispielsw­eise in Amsterdam mit dem Flugzeug landet und dann nach Deutschlan­d einreist.

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FOTO: BUNDESPOLI­ZEI Der Wert der insgesamt 14,3 Kilogramm Marihuana liegt laut Polizei bei 141.500 Euro.

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