Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Zverev und Kerber holen sich wichtige Spielpraxis
MELBOURNE (dpa) Packende Matches wecken Lust auf die Australian Open, die Ungewissheit über einen möglichen erneuten Corona-Wirbel bleibt aber enorm. Zwar fielen die Massentests nach dem aufschreckenden positiven Fall eines Hotel-Mitarbeiters allesamt negativ aus und erlaubten einen Neuanfang am Freitag. Es herrscht aber das Bewusstsein, dass das am Montag beginnende Grand-Slam-Tennisturnier von Risiken begleitet wird.
Am Samstag und Sonntag ist nun aber erst einmal reichlich erstklassiges Tennis angesetzt – mit den deutschen Spitzenspielern Zverev und Kerber mittendrin. Topstar Serena Williams sagte allerdings für ihr Halbfinale aufgrund einer Schulterblessur ab und schont sich für die Jagd nach dem 24. Grand-Slam-Titel. Zverev und Kerber hatten sich durch ihre Erfolge vom Freitag weitere Spielpraxis gesichert.
Der Weltranglisten-Siebte Zverev hatte beim Halbfinaleinzug des deutschen Teams beim ATP Cup zwar sein Einzel gegen den serbischen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic mit 7:6, (7:3), 2:6, 5:7 knapp verloren. Der Hamburger durfte aber mit seinem Sieg gemeinsam mit Jan-Lennard Struff im entscheidenden Doppel zum 2:1-Gesamterfolg Zuversicht mitnehmen. Struff hatte zudem sein Einzel gewonnen. „Wir haben zwei fantastische Einzel gespielt. Meins ist nicht für mich ausgegangen, aber am Ende des Tages haben wir zwei Punkte gebraucht, und die haben wir bekommen“, sagte Zverev vor dem Halbfinal-Duell mit Russland in der Nacht zum Samstag.
Im Viertelfinale der Australian Open könnte es zum erneuten Duell mit dem Weltranglisten-Ersten Djokovic kommen. Für die erste Runde hat Zverev den Weltranglisten-73. Marcos Giron aus den USA als machbares Los bekommen. Struff muss gegen den Australier Christopher O‘Connell antreten, der dank einer Wildcard dabei ist. Yannick Hanfmann ist Außenseiter gegen Russlands Weltranglisten-Achten Andrej Rubljow. Zudem stehen Dominik Koepfer und Cedric-Marcel Stebe im Hauptfeld.
Kerber will mit einem Sieg gegen Bernarda Pera aus den USA, die Nummer 63 der Weltrangliste, ins erste Grand-Slam-Turnier des Jahres starten. „Ich denke, das ist für mich ein gutes Zeichen, dass ich meinen Rhythmus ein bisschen finden kann, und ein weiteres Match morgen habe“, sagte sie nach ihrem Viertelfinal-Einzug beim Vorbereitungsturnier. Die reizvollste, aber wohl auch schwierigste Aufgabe von den deutschen Damen erwischte Laura Siegemund mit Serena Williams.