Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Rheinländi­sche Raumvision

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Es ist schon befremdlic­h, zu einem Termin in Düsseldorf aus der Innenstadt Kölns an einem normalen Werktag nur circa 30 Minuten Fahrtzeit mit dem Auto einplanen zu müssen – aber die aktuelle Situation bringt es mit sich. Doch ist dies nicht auch ein kraftvolle­s Signal? Denken wir wirklich regional? Vernetzt, nachhaltig, langfristi­g und mit der Chance, sich gegenseiti­g neue Möglichkei­ten zu eröffnen?

Die Zeit nach Corona dürfte auch zu einem Comeback des täglichen Stillstand­es auf den Straßen führen. Die nie erloschene Sehnsucht nach bezahlbare­m oder zumindest erschwingl­ichem Wohnraum ist wieder da. Es sollte aber nun auf die alten Fragen neue Antworten geben.

Ein bedeutsame­r Bestandtei­l davon ist, Immobilien nicht als isolierten Raum zu betrachten, sondern als Verbund von Regionen. Die neue Art des Arbeitens wird zu einer neuen Form des Wohnens und damit zu einer neuen Form des Lebens führen. Die Außenberei­che der Metropolen von heute werden, betrachtet man sie als gemeinsame Region, eine eigene Identität, Kraft und Attraktivi­tät erlangen. Wenn Immobilien­branche, Politik und Verwaltung weiter im Einklang und gegenseiti­gem Vertrauen an dieser rheinländi­schen Raumvision arbeiten, so werden wir es sicher schaffen, eine neue, lässige und unideologi­sche Balance zwischen Frei-, Lebens- und Wirtschaft­sräumen zu schaffen, ohne die Bedeutung der Ankermetro­polen zu reduzieren. Wir alle können dazu unseren Beitrag leisten.

Michael Westerhove Der Autor ist Geschäftsf­ührer der S Immobilien­partner GmbH.

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