Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Premiere einer berühmten Mäusejagd
Der Kater spielt mit der
Maus. Das kleine Tier versucht verzweifelt zu entkommen, doch der große graue
Kater ist stets schneller. Die arme Maus scheint keine Chance zu haben. Die Verfolgungsjagd wird immer wilder – bis ein Blumentopf zu Bruch geht. Damit dreht sich das Glück. Die Haushälterin kommt und droht: Geht noch etwas kaputt, fliegt die Katze aus dem Haus. Die geschickte Maus klettert in den Geschirrschrank und wirft Sektgläser, Teller und Tassen zu Boden. Am Ende steht der Kater im Scherbenhaufen – und wird hinausgeworfen. Der erste „Tom und Jerry“-Cartoon kam am 10. Februar 1940 in die US-Kinos. Es war die erste Zusammenarbeit der Autoren William Hanna (Foto) und Joseph Barbera. Bei der Produktionsfirma Metro-Goldwyn-Mayer hatte kaum jemand an den Erfolg der Katz-und-Maus-Filmchen geglaubt. Man hatte Hanna und Barbera geraten, sich auf andere Projekte zu konzentrieren. Dann jedoch wurde der neunminütige Zeichentrickfilm unerwartet zum Erfolg und sogar für einen Oscar nominiert. Die Autoren durften die Charaktere weiter ausarbeiten. Eine Frage stand noch im Raum: Welche Namen sollten die Tiere tragen? Der Kater war im ersten Comic von der Haushälterin „Jasper“gerufen worden, die Maus namenlos geblieben. Die gesamte Belegschaft des Filmstudios beteiligte sich an der Namenssuche. Ein Zeichner hatte den Vorschlag, unter dem der Jäger und der Gejagte schließlich berühmt wurden: „Tom und Jerry“. Zwischen 1940 und 1967 entstanden 161 Kurzfilme. Sieben wurden mit einem Oscar ausgezeichnet. Später gab es die „Tom-undJerry-Show“und zahlreiche weitere Fernsehserien.