Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

STRAELEN Kerstin Schneider ist neue Chefin am Gymnasium.

Die Pädagogin aus Geldern ist seit dem 1. Februar offiziell im Amt. Sie kennt die Schule aber schon seit fünf Jahren als stellvertr­etende Leiterin. Die Ausstattun­g in dem Gebäude an der Fontanestr­aße begeistert­e sie von Anfang an.

- VON MICHAEL KLATT

STRAELEN Für das Gymnasium in Straelen gilt das Gleiche wie für das Rathaus der Blumenstad­t: Es gibt eine neue Person an der Spitze. Doch wie im Rathaus muss die neue Leitung sich an den „Laden“nicht erst gewöhnen. Kerstin Schneider, die neue Leiterin, kennt diese Schule sehr gut. Seit 2016 ist sie als stellvertr­etende Leiterin dort tätig. Kommissari­sch leitet sie das Gymnasium bereits seit Beginn des laufenden Schuljahre­s im August und übernahm zum 1. Februar offiziell das Amt von Heike Hoßbach, die im Sommer 2020 in den Ruhestand gegangen war.

Die 51-jährige Pädagogin unterricht­et Deutsch und Politik/Wirtschaft sowie Sozialwiss­enschaften in Sekundarst­ufe I und II. Sie ordnet Beruf und Familie gleichwert­ig und auf einer Ebene für sich ein:

„Ebenso wichtig, wie mir mein Beruf und das Wohl unserer Schülerinn­en und Schüler sind, ist es für mich, die Belange und Bedürfniss­e meiner eigenen Familie nicht aus dem Blick zu verlieren und Zeit mit ihr zu verbringen. Gemeinsame­s Essen, Spaziergän­ge mit unserem Hund Flocke oder das Reisen stehen hier ganz oben auf meiner Liste.“

Seit 2000 lebt die aus Niedersach­sen stammende Kerstin Schneider in Nordrhein-Westfalen. Bevor sie 2016 nach Straelen kam, hat sie zunächst an der Liebfrauen­schule in Geldern unterricht­et und ist später an das Kardinal-von-Galen-Gymnasium Kevelaer gewechselt.

„Ich bin auch deshalb Lehrerin geworden, weil mich seit meiner eigenen Oberstufen­informatio­nsveransta­ltung, damals noch in Klasse 10, die Oberstufen­verwaltung sehr begeistert hat“, berichtet sie. In Kevelaer war sie dann in der Oberstufen­beratung tätig, machte aber auch die Stunden- und Vertretung­splanung und erhielt aufgrund beider Tätigkeite­n tiefen Einblick in die Schulverwa­ltung.

Als die Stellvertr­etung am Straelener Gymnasiums frei wurde, griff sie zu. „Mein Mann hatte dort sein Referendar­iat gemacht und immer sehr begeistert von dem besonderen Geist dieser Schule berichtet“, erzählt sie. Im Forum besuchte sie einige Kulturvera­nstaltunge­n und gewann dabei einen weiteren positiven Eindruck vom Gymnasium an der Fontanestr­aße. Als „schön und gepflegt“beschreibt sie das Schulgebäu­de. Und als sie dann die Stelle am Gymnasium antrat, begeistert­e sie auch die ausgezeich­nete Ausstattun­g sofort. „Schon vor fünf Jahren war die Digitalisi­erung in der Schule weit vorangesch­ritten“, schildert sie ihre ersten Eindrücke. „Ich habe hier ein motivierte­s und offenes Kollegium

kennen gelernt. Ausgezeich­net war auch die Zusammenar­beit mit Frau Hoßbach, einer Schulleite­rin, von der ich sehr viel gelernt habe.“

In Kerstin Schneiders Anfangszei­t als kommissari­sche Schulleite­rin im August fiel natürlich die Planung und Vorbereitu­ng auf das neue Schuljahr unter Corona-Bedingunge­n.

„Wir haben die Spätsommer­wochen gut genutzt und uns vorbereite­t“, beschreibt sie die ersten Wochen, „bereits den ersten Lockdown im Frühjahr konnten wir vergleichs­weise gut meistern, da wir schon zu diesem Zeitpunkt mit dem Lernmanage­ment-System Moodle gearbeitet haben. Noch im Frühjahr starteten wir mit Videokonfe­renzen und nutzten die Möglichkei­t der iPad-Ausleihe an Schülerinn­en und Schüler aus dem schuleigen­en Gerätepool.“

Kerstin Schneider entwickelt­e mit ihrem Team ein Konzept für verschiede­ne Unterricht­sszenarien. Das Kollegium bildete sich im Bereich des digitalen Unterricht­s ständig weiter. So wurden E-Mail-Adressen von Schülern, digitale Stunden- und Vertretung­spläne und zum Halbjahr das digitale Klassenbuc­h eingeführt, Videokonfe­renz-Lizenzen wurden mit Unterstütz­ung der Stadt angekauft und fehlende Endgeräte für Schüler über das Förderprog­ramm „Sofortauss­tattung“angeschaff­t und verteilt.

„Vieles, wenn natürlich auch nicht alles, hat trotz der schwierige­n Bedingunge­n im ersten Halbjahr sehr gut funktionie­rt“, blickt die Schulleite­rin zurück. „So konnten wir beispielsw­eise bei der Quarantäne eines ganzen Jahrgangs beziehungs­weise einer Klasse sofort umschalten in den Distanzunt­erricht und diesen auch weiterentw­ickeln. Das hat uns bei der Vorbereitu­ng nach den Weihnachts­ferien sehr geholfen. Derzeit arbeiten wir daran, die Schulentwi­cklung insgesamt weiter vorantreib­en.“

Straelens Bürgermeis­ter Bernd Kuse und Fachbereic­hsleiter Christian Hinkelmann gratuliert­en der neuen Leiterin des Gymnasiums im Namen der Stadt als Träger und überreicht­en ihr Blumen.

„Schon vor fünf Jahren war die Digitalisi­erung in der Schule weit vorangesch­ritten“

Kerstin Schneider Leiterin Gymnasium Straelen

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FOTO: SCHULE Kerstin Schneider an ihrem Arbeitspla­tz im Gymnasium Straelen.

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