Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
STRAELEN Kerstin Schneider ist neue Chefin am Gymnasium.
Die Pädagogin aus Geldern ist seit dem 1. Februar offiziell im Amt. Sie kennt die Schule aber schon seit fünf Jahren als stellvertretende Leiterin. Die Ausstattung in dem Gebäude an der Fontanestraße begeisterte sie von Anfang an.
STRAELEN Für das Gymnasium in Straelen gilt das Gleiche wie für das Rathaus der Blumenstadt: Es gibt eine neue Person an der Spitze. Doch wie im Rathaus muss die neue Leitung sich an den „Laden“nicht erst gewöhnen. Kerstin Schneider, die neue Leiterin, kennt diese Schule sehr gut. Seit 2016 ist sie als stellvertretende Leiterin dort tätig. Kommissarisch leitet sie das Gymnasium bereits seit Beginn des laufenden Schuljahres im August und übernahm zum 1. Februar offiziell das Amt von Heike Hoßbach, die im Sommer 2020 in den Ruhestand gegangen war.
Die 51-jährige Pädagogin unterrichtet Deutsch und Politik/Wirtschaft sowie Sozialwissenschaften in Sekundarstufe I und II. Sie ordnet Beruf und Familie gleichwertig und auf einer Ebene für sich ein:
„Ebenso wichtig, wie mir mein Beruf und das Wohl unserer Schülerinnen und Schüler sind, ist es für mich, die Belange und Bedürfnisse meiner eigenen Familie nicht aus dem Blick zu verlieren und Zeit mit ihr zu verbringen. Gemeinsames Essen, Spaziergänge mit unserem Hund Flocke oder das Reisen stehen hier ganz oben auf meiner Liste.“
Seit 2000 lebt die aus Niedersachsen stammende Kerstin Schneider in Nordrhein-Westfalen. Bevor sie 2016 nach Straelen kam, hat sie zunächst an der Liebfrauenschule in Geldern unterrichtet und ist später an das Kardinal-von-Galen-Gymnasium Kevelaer gewechselt.
„Ich bin auch deshalb Lehrerin geworden, weil mich seit meiner eigenen Oberstufeninformationsveranstaltung, damals noch in Klasse 10, die Oberstufenverwaltung sehr begeistert hat“, berichtet sie. In Kevelaer war sie dann in der Oberstufenberatung tätig, machte aber auch die Stunden- und Vertretungsplanung und erhielt aufgrund beider Tätigkeiten tiefen Einblick in die Schulverwaltung.
Als die Stellvertretung am Straelener Gymnasiums frei wurde, griff sie zu. „Mein Mann hatte dort sein Referendariat gemacht und immer sehr begeistert von dem besonderen Geist dieser Schule berichtet“, erzählt sie. Im Forum besuchte sie einige Kulturveranstaltungen und gewann dabei einen weiteren positiven Eindruck vom Gymnasium an der Fontanestraße. Als „schön und gepflegt“beschreibt sie das Schulgebäude. Und als sie dann die Stelle am Gymnasium antrat, begeisterte sie auch die ausgezeichnete Ausstattung sofort. „Schon vor fünf Jahren war die Digitalisierung in der Schule weit vorangeschritten“, schildert sie ihre ersten Eindrücke. „Ich habe hier ein motiviertes und offenes Kollegium
kennen gelernt. Ausgezeichnet war auch die Zusammenarbeit mit Frau Hoßbach, einer Schulleiterin, von der ich sehr viel gelernt habe.“
In Kerstin Schneiders Anfangszeit als kommissarische Schulleiterin im August fiel natürlich die Planung und Vorbereitung auf das neue Schuljahr unter Corona-Bedingungen.
„Wir haben die Spätsommerwochen gut genutzt und uns vorbereitet“, beschreibt sie die ersten Wochen, „bereits den ersten Lockdown im Frühjahr konnten wir vergleichsweise gut meistern, da wir schon zu diesem Zeitpunkt mit dem Lernmanagement-System Moodle gearbeitet haben. Noch im Frühjahr starteten wir mit Videokonferenzen und nutzten die Möglichkeit der iPad-Ausleihe an Schülerinnen und Schüler aus dem schuleigenen Gerätepool.“
Kerstin Schneider entwickelte mit ihrem Team ein Konzept für verschiedene Unterrichtsszenarien. Das Kollegium bildete sich im Bereich des digitalen Unterrichts ständig weiter. So wurden E-Mail-Adressen von Schülern, digitale Stunden- und Vertretungspläne und zum Halbjahr das digitale Klassenbuch eingeführt, Videokonferenz-Lizenzen wurden mit Unterstützung der Stadt angekauft und fehlende Endgeräte für Schüler über das Förderprogramm „Sofortausstattung“angeschafft und verteilt.
„Vieles, wenn natürlich auch nicht alles, hat trotz der schwierigen Bedingungen im ersten Halbjahr sehr gut funktioniert“, blickt die Schulleiterin zurück. „So konnten wir beispielsweise bei der Quarantäne eines ganzen Jahrgangs beziehungsweise einer Klasse sofort umschalten in den Distanzunterricht und diesen auch weiterentwickeln. Das hat uns bei der Vorbereitung nach den Weihnachtsferien sehr geholfen. Derzeit arbeiten wir daran, die Schulentwicklung insgesamt weiter vorantreiben.“
Straelens Bürgermeister Bernd Kuse und Fachbereichsleiter Christian Hinkelmann gratulierten der neuen Leiterin des Gymnasiums im Namen der Stadt als Träger und überreichten ihr Blumen.
„Schon vor fünf Jahren war die Digitalisierung in der Schule weit vorangeschritten“
Kerstin Schneider Leiterin Gymnasium Straelen