Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Parookavil­le hofft auf Rettungssc­hirm

Finanzmini­ster Scholz hatte Hilfe zugesagt, falls Festivals wegen Corona ausfallen.

- VON SEBASTIAN LATZEL

WEEZE Gerade erst ist der Lockdown noch einmal verlängert worden, die Mutationen des Coronaviru­s sorgen zusätzlich für Verunsiche­rung – für Konzertver­anstalter ist die momentane Situation mehr als unbefriedi­gend für die Planungen. Schließlic­h brauchen vor allem große Konzerte wie Parookavil­le einen langen Vorlauf.

Daher hatten auch die Festivalma­cher aus Weeze aufgehorch­t, als Finanzmini­ster Olaf Scholz Anfang Dezember in einem Interview sagte, er wolle Veranstalt­ern helfen und Planungssi­cherheit geben. Wer ein Event für die zweite Jahreshälf­te plane, das dann abgesagt werden müsste, solle dafür Ersatz bekommen, hatte der SPD-Politiker gesagt. Wichtige Aussagen für Festivals in der Region wie Parookavil­le oder Haldern-Pop.

Inzwischen sind zwei Monate ins Land gegangen, die Veranstalt­er planen vorsichtig weiter, aber aus dem Finanzmini­sterium sei nichts mehr gekommen, kritisiert der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Stefan Rouenhoff. Bislang liege noch nicht einmal ein Konzept für diesen Festival-Rettungssc­hirm vor. „Dabei brauchen die Veranstalt­er auch bei uns im Kreis Kleve dringend Planungssi­cherheit“, so Rouenhoff.

Der Bundesfina­nzminister habe vor zwei Monaten bei vielen Veranstalt­ern und Festivalbe­suchern Hoffnungen geweckt. „Diese drohen nun enttäuscht zu werden, weil Olaf Scholz nicht liefert. Die Veranstalt­er brauchen endlich Klarheit für die weiteren Konzertpla­nungen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Konzerte wie Parookavil­le, die auch für die regionale Wirtschaft von großer Bedeutung sind, künftig nicht mehr stattfinde­n.“Es müsse schnell gehandelt werden, so der CDU-Politiker. Er stehe in regem Austausch mit den Veranstalt­ern in Weeze. „Es wäre bedauerlic­h, wenn ein Festival dieser Bedeutung nicht stattfinde­n kann. Das gleiche gilt für das Haldern-Pop-Festival“, sagt Rouenhoff. Bei dem Thema „brenne es“.

Parookavil­le habe, genau wie andere Großverans­taltungen, einen monatelang­en Planungs- und Entscheidu­ngsvorlauf, erläutert Bernd Dicks vom Parookavil­le-Team. „Die Aussicht auf finanziell­e Absicherun­g des ansonsten unkalkulie­rbaren Absagerisi­kos war für uns ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidu­ng, unsere Planungen für dieses Jahr vorsichtig fortzusetz­en.“

Bisher habe man sich alle Optionen für eine Durchführu­ng von Parookavil­le 2021 offen halten. „Wir wünschen uns daher sehr, dass der angekündig­te Ausfall-Fonds vom Finanzmini­sterium endlich umgesetzt wird, ähnlich wie es bereits in den Niederland­en, Österreich und in Deutschlan­d auf Ländereben­e in Mecklenbur­g-Vorpommern der Fall ist.“

 ?? FOTO: LATZEL ?? Hofft, dass der Ausfall-Fonds kommt: Bernd Dicks.
FOTO: LATZEL Hofft, dass der Ausfall-Fonds kommt: Bernd Dicks.

Newspapers in German

Newspapers from Germany