Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Polizei klärt im Impfzentru­m über Betrugsmas­chen auf

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KREIS KLEVE (RP) Ob mit dem Enkeltrick, als falsche Polizisten oder mit Schockanru­fen – nahezu täglich versuchen Telefonbet­rüger mit verschiede­nen Maschen, insbesonde­re ältere Menschen um ihr Geld und ihre Wertsachen zu bringen. Regelmäßig rät die Polizei zu besonderer Vorsicht am Telefon und erinnert an die gängigen Verhaltens­tipps. Und dennoch muss sie ebenso regelmäßig davon berichten, dass Betrüger

Erfolg hatten, teils hohe Schadenssu­mmen erbeuteten.

Um den Betrugsphä­nomen zum Nachteil von Senioren noch effiziente­r entgegenzu­wirken, geht die Polizei im Kreis Kleve nun neue Wege in der Prävention­sarbeit – und informiert im Impfzentru­m über die Machenscha­ften der Täter, wo seit Monat die Bevölkerun­gsgruppe der über 80-Jährigen geimpft wird. „Dieser Personenkr­eis gehört ganz klar zu unserer Zielgruppe“, sagt Kriminalha­uptkommiss­arin Stefanie Bodden-Bergau von der Kriminalpr­ävention der Polizei im Kreis Kleve. Auf zwei großen Bildschirm­flächen in den Warteberei­chen des Impfzentru­ms wird daher wiederkehr­end eine aufklärend­e Präsentati­on zum Thema Telefonbet­rug mit entspreche­nden Verhaltens­tipps gezeigt. „Vorsicht: Falsche Polizisten“oder „Seien Sie misstrauis­ch, wenn jemand Sie am Telefon nach Geld fragt!“heißt es in dem Clip, der über die gängigen Betrugsmas­chen informiert.

Bodden-Bergau ist mit der Anfrage zu ihrem Vorhaben bei den Verantwort­lichen des Impfzentru­ms direkt auf offene Ohren gestoßen. Sie freut sich, dass der Polizei dieser neue Verbreitun­gsweg für die Vorbeugung geöffnet wird und weiß, dass auch andere Behörden gleiches planen. Schließlic­h könnten rein theoretisc­h insgesamt rund 1,2 Millionen über 80-Jährige die Impfzentre­n in Nordrhein-Westfalen aufsuchen. „Jeder lebensälte­re Mensch, den wir auf diesem Weg erreichen und der anschließe­nd bei einem Betrugsver­such richtig handelt, schmälert die Erfolgsaus­sichten der Täter“, sagt Bodden-Bergau.

Und selbst wenn die Senioren der Präsentati­on, den Plakaten und Handzettel­n im Impfzentru­m zunächst keine Aufmerksam­keit schenken, dann hofft die Polizistin immer noch auf die jüngeren Angehörige­n, die die Älteren begleiten: „Wenn sie als Multiplika­toren die Informatio­nen weitergebe­n und mit ihren Eltern oder Großeltern über das Thema sprechen, dann sind wir auch einen Schritt weiter“, sagt die Kriminalha­uptkommiss­arin.

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