Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Union beklagt SPD-Blockade bei Sicherheit­sgesetz

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BERLIN (may-) Zum Jahrestag des rassistisc­hen Attentats in Hanau hat die Union den Druck auf die SPD erhöht, die Verfassung­sschutznov­elle zur erleichter­ten Bekämpfung extremisti­scher Einzeltäte­r auf den Weg zu bringen. Das Kabinett hatte den Entwurf nach langen und schwierige­n Verhandlun­gen zwischen Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) und Justizmini­sterin Christine Lambrecht (SPD) im Oktober beschlosse­n. Seitdem verhindert die SPD die Beratung und Beschlussf­assung im Bundestag. Seehofer hat seiner Verärgerun­g nun in einem Brief an die Fraktionsc­hefs Luft gemacht.

Er habe „im Kompromiss­interesse“auf eigene Kernanlieg­en verzichtet und sowohl die Fraktionen als auch die Parteivors­itzenden in die Verständig­ung eingebunde­n. „Daher ist aus meiner Sicht die Verzögerun­g des parlamenta­rischen Verfahrens unbegreifl­ich“, schreibt Seehofer in dem unserer Redaktion vorliegend­en Brief. So werde die Verabschie­dung noch in dieser Legislatur­periode „gefährdet“. Seehofer warnt abschließe­nd: „Eine Nichtverab­schiedung des Gesetzes wäre ein schwerer Rückschlag für die Arbeit unserer Sicherheit­sbehörden.“

Durch die Novelle soll die Beobachtun­g von potenziell­en Einzeltäte­rn erleichter­t werden. „Die SPD blockiert wichtige Maßnahmen zur Bekämpfung des Rechtsextr­emismus aus taktischen Gründen. Das ist unverantwo­rtlich“, sagte Unions-Innenexper­te Mathias Middelberg. Auch für die kommende Woche habe die SPD eine Einbringun­g erneut abgelehnt.

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