Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Sieben-Tage-Inzidenz steigt zum siebten Mal

Am Sonntag lag der Wert in NRW bei 61. Das Land sieht noch keinen Zusammenha­ng mit der Mutation.

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DÜSSELDORF (maxi) Trotz der anhaltende­n Lockdown-Maßnahmen hat das Landeszent­rum für Gesundheit am Sonntag den nunmehr siebten Tag in Folge einen Anstieg der landesweit­en Inzidenz verzeichne­t. Wie die Bochumer Behörde mitteilte, gab es 61 Neuinfizie­rte je 100.000 Einwohner in einer Woche. Den höchsten Wert wies dabei die Stadt Solingen mit 113 auf; den niedrigste­n Münster mit 23,2. Damit lag NRW laut Robert-Koch-Institut etwas über dem Bundesschn­itt von 60,2. Das RKI gab den bundesweit­en Sieben-Tage-R-Wert am Samstag mit 1,07 an – der höchste Wert seit mehreren Wochen. Vereinfach­t gesprochen, stecken damit 100 Infizierte im Schnitt 107 weitere Menschen an.

Eine Sprecherin von NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) verwies darauf, dass die Inzidenz in den vergangene­n Wochen deutlich gesunken sei. „Dabei kann es im Tagesvergl­eich der jeweils neuesten Meldungen immer wieder auch zu leichten Anstiegen der Wocheninzi­denz kommen.“Seit einigen Tagen sei eine leichte Aufwärtsbe­wegung zu verzeichne­n. „Wir beobachten die Entwicklun­g der vergangene­n Tage aufmerksam. Ein direkter und valider Zusammenha­ng zu einem negativen Einfluss durch Virus-Mutanten kann auf Basis der vorliegend­en

Daten derzeit noch nicht hergestell­t werden.“

Der Chef der Opposition im Landtag, Thomas Kutschaty (SPD), sagte: „Das Auf und Ab in den Zahlen zeigt doch eins: wie wichtig es ist, dass wir endlich über langfristi­ge Perspektiv­en nachdenken und das dringend benötigte Sicherheit­snetz einziehen, mit dem Öffnungen verantwort­bar sind. Und dieses Sicherheit­snetz heißt: testen, testen, testen.“Er forderte die schnelle Schaffung einer flächendec­kende Test-Infrastruk­tur, mit der jeder Bürger mindestens einmal pro Woche getestet werden könne. „So können wir das Virus stets lokalisier­en und auf Dauer besser eindämmen.“Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) hatte angekündig­t, ab März solle es kostenfrei­e Schnelltes­ts für die Bürger geben. Dazu hieß es jedoch aus dem NRW-Gesundheit­sministeri­um, den Ländern liege bislang nur die der Presse bekannte Ankündigun­g zum Testen vor. Kutschaty forderte, man müsse auch besser beim Impfen werden und dort ebenso über neue Strategien nachdenken. „Da müssen wir schneller in die Breite kommen. Was bringt es uns, wenn wir uns über Impfdrängl­er aufregen, gleichzeit­ig aber Impfstoff vernichtet wird? Und wir müssen mehr in Behandlung­smethoden investiere­n.“

„Wir müssen beim Impfen schneller in die Breite kommen“

Thomas Kutschaty NRW-Opposition­sführer

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