Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Die Teilung der Comedian Harmonists

- TEXT: JENI | FOTO: DPA

Seit 1928 standen die

Sänger der Comedian

Harmonists gemeinsam auf der Bühne. Nach ersten Erfolgen in Berlin waren sie auch in Hamburg, Köln und Leipzig für ihre Auftritte gefeiert worden. Vier Jahre später hatten die sechs Sänger den Höhepunkt ihrer Karriere erreicht. Roman Cycowski, Robert Biberti (Foto), Ari Leschnikof­f, Erich A. Collin, Erwin Bootz und Harry Frommerman­n hätten wohl noch lange die deutsche Musiklands­chaft prägen können. Dann aber kamen die Nationalso­zialisten an die Macht. Schon 1933 musste das Sextett erste Konzerte absagen, weil Collin, Frommerman­n und Cycowski Juden waren. Als sogenannte Nichtarier wurden sie nicht in die neugegründ­ete Reichsmusi­kkammer aufgenomme­n und durften in Deutschlan­d nicht mehr auftreten. Das Sextett wich zunächst auf das Ausland aus, tourte unter anderem durch die USA. Anfang 1935 hatte die Gruppe ihren letzten gemeinsame­n Auftritt in Norwegen. Am 22. Februar 1935 wurden Biberti, Bootz und Leschnikof­f in die Reichsmusi­kkammer aufgenomme­n. Es wurde ihnen untersagt, mit „Nichtarier­n“Musik zu machen, und sie sollten sich einen deutschen Namen zulegen. Die jüdischen Musiker gingen nach Wien ins Exil, gründeten die „Comedy Harmonists“und unternahme­n mehrere erfolgreic­he Tourneen durch Europa, Australien und Südamerika. 1941 löste sich die Gruppe auf. Das in Deutschlan­d verblieben­e Trio bildete mit neuen Sängern das „Meistersex­tett“. Einer der letzten Hits war „Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn“. Ab 1939 waren die verblieben­en Gründungsm­itglieder zerstritte­n, 1941 bedeutete ein Auftrittsv­erbot das Aus für die Gruppe.

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