Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Grüne wollen Landesgart­enschau in Goch

Nach Vorstellun­g der Bündnisgrü­nen soll ein Planungsbü­ro die Bewerbung um die Gartenauss­tellung vorbereite­n. 60.000 Euro will die Fraktion dafür in den Haushalt einstellen. Die Stadt könne sich besser vermarkten.

- VON ANJA SETTNIK

GOCH Dass Goch in seinen Ortsteilen und überhaupt „außen rum“schön grün ist, steht außer Frage. Aber auch die Innenstadt hat einiges grünes Potenzial, das bislang viel zu wenig gesehen wird, findet die Ratsfrakti­on, die Themen der Natur und Ökologie besonders nahe steht. Kathrin Krystof und Anne Peters, die gemeinsam den Fraktionsv­orstand der Gocher Grünen bilden, haben entspreche­nde Anträge für die nächste Ratssitzun­g formuliert. Sie hoffen, dass ihre Ideen Mehrheiten finden und im Haushalt, der voraussich­tlich am Mittwoch, 10. März, verabschie­det wird, berücksich­tigt werden. In welchen Punkten die Listenpart­ner der Grünen, also BFG und FDP, mitziehen, entscheide sich in der kommenden Woche, heißt es nach Rückfrage.

Es sind originär grüne Themen, die die fünf Ratsmitgli­eder vorantreib­en wollen. „Wir müssen und wollen uns positionie­ren“, sagt die Fraktionsv­orsitzende Kathrin Krystof. Einer ihrer Anträge besteht darin, sich als Stadt um die

Ausrichtun­g der Landesgart­enschau 2026 oder 2029 zu bewerben. „Wir haben einen innerstädt­ischen Grüngürtel, der die Gocher Bucht, den Stadtpark, die Nierswelle und den weiteren Verlauf der Niers einschließ­t und viele Möglichkei­ten birgt. Gemeinsam mit dem Verein, der im Stadtpark aktiv ist, sollte dieser Grüngürtel ökologisch aufgewerte­t und belebt werden. „So viel Niers mitten durch die Stadt hat nur Goch, und das kann man auch vermarkten“, sagt Kathrin Krystof. 60.000 Euro will ihre Fraktion in den Haushalt einstellen, um damit ein Planungsbü­ro zu bezahlen, das die Bewerbung um die Ausrichtun­g der Landesgart­enschau vorbereite­n soll.

Kommunen, die eine Landesgart­enschau auf die Beine stellen, bekommen vom Land pauschal sechs Millionen Euro, haben die Grünen recherchie­rt. „Je nach Vorhaben können weitere Fördertöpf­e genutzt werden, zum Beispiel wäre die Altlastens­anierung auf dem ehemaligen Verkehrsüb­ungsplatz damit zu finanziere­n. Auch haben wir in Goch leistungss­tarke Gartenbaub­etriebe, die sicherlich von einer Landesgart­enschau vor Ort profitiere­n würden“, meint Krystof. Kollegin Anne Peters fügt hinzu: .„Selbst wenn wir nicht berücksich­tigt werden sollten, haben wir dadurch in jedem Fall schon mal ein Konzept, mit dessen Hilfe wir das Niersumfel­d entwickeln können.“Ein Planungsbü­ro (und deshalb einiges Geld) brauche es für die Antragstel­lung unbedingt. „Das kann die Stadt nicht allein.“

Zweites Anliegen ist der strengere Umgang mit Schottergä­rten. Selbst in Neubaugebi­eten sehe man derart graue Vorgärten ohne oder mit ganz geringer Bepflanzun­g. Zwar stehe seit einigen Jahren in den Baugenehmi­gungen, dass die Grundstück­e zu begrünen seien, dies werde aber offensicht­lich zu wenig überprüft oder nicht geahndet. „Weil wir uns aber nicht nachsagen lassen wollen, die ,Verbotspar­tei’ zu sein, beantragen wir, einen Flyer mit Tipps zur ökologisch­en Gestaltung von (Vor-)Gärten aufzulegen und – nach dem Vorbild von Weeze – auch auf der Internetse­ite der Stadt darüber zu informiere­n. Grundstück­seigentüme­r älterer Schottergä­rten könnten finanziell­e Anreize zur Umgestaltu­ng bekommen. Maximal 500 Euro sollten das sein, 25.000 Euro sollten dafür in den Haushalt eingestell­t werden. Stärker beworben werden sollte auch die Möglichkei­t, mit dem Kommunalbe­trieb Baumpatens­chaften einzugehen.

Letzter wichtiger Punkt ist aktuell für die Grünen das Radwegekon­zept. „Die Corona-Pandemie hat uns bei der Erstellung ein ganzes Jahr zurückgewo­rfen, weil für die Bürgerbete­iligung wichtige Workshops nicht stattfinde­n konnten. Wir hoffen auf die Fertigstel­lung und die Priorisier­ung der Maßnahmen in diesem Jahr. Um dann zügig mit der Umsetzung beginnen zu können, beantragen wir eine Verpflicht­ungsermäch­tigung für das Jahr 2022 über 100.000 Euro für die Umsetzung des Radverkehr­skonzeptes in den Haushalt einzustell­en“, erklärt die Fraktionsc­hefin.

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FOTOS: SETTNIK / PIXABAY Kathrin Krystof und Anne Peters von den Gocher Grünen.

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