Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Betrüger geben sich als Krankenhau­s-Mitarbeite­r aus

- VON SEBASTIAN LATZEL

KEVELAER/GOCH Offenbar macht gerade in Kevelaer und Goch die nächste neue Betrugsmas­che die Runde. Nachdem sich die Anrufe mit dem bekannten Enkeltrick zuletzt häuften, gab es am Montagmorg­en zahlreiche Versuche, mit einem neuen Trick Geld zu ergaunern. Mehrere Personen meldeten sich bei der Polizei, weil sie Anrufe von angebliche­n Mitarbeite­rn des Krankenhau­ses bekommen hatten. Das Vorgehen war jeweils recht ähnlich: Die Anrufer gaben sich zunächst als Mitarbeite­r des Katholisch­en Karl-Leisner-Klinikums oder der Katholisch­en Karl-Leisner-Stiftung aus. Sie behauptete­n dann zum Beispiel, ein Angehörige­r wäre in einem der Krankenhäu­ser aufgenomme­n worden und nun wären noch offene Rechnungen für die Behandlung­en zu begleichen. Die Betrüger baten die Anrufer darum, zur Bank zu gehen und einen entspreche­nden Bargeldbet­rag abzuheben. Es ging um mehrere Tausend Euro. Die Unbekannte­n kündigten an, jemand würde bei den Angerufene­n vorbeikomm­en und das Geld abholen. In einigen Fällen wurde darum gebeten, eine Tasche für den angeblich kranken Angehörige­n zu packen.

„Bei uns haben sich heute eine Reihe von Leuten gemeldet, die einen solchen Anruf bekommen haben“, berichtet Christian Wessels, Sprecher der Karl-Leisner-Kliniken. Das mache einen schon besorgt, daher habe man auch umgehend die Polizei informiert. Angerufen worden seien vor allem Personen in

Goch und Kevelaer. Auch bei der Polizei direkt gingen entspreche­nde Hinweise ein. „Wenn jetzt am Telefon das Wort ,Karl-Leisner-Klinik’ fällt, sollte jeder vorsichtig sein“, warnt Polizeispr­echerin Corinna Saccaro. Die Masche mit angebliche­n Anrufen aus dem Krankenhau­s sei bekannt, neu sei, dass jetzt ein lokaler Bezug hergestell­t werde. Dadurch klinge das Anliegen erst einmal glaubhaft. Die Bitte, eine Tasche zu packen, könne ein Vorwand sein, um beim Abholen der Tasche ins Haus zu kommen, um dort Wertgegens­tände zu stehlen.

Glückliche­rweise sei bislang noch kein Fall bekannt, bei dem die Betrüger mit der neuen Masche Erfolg hatten. Die Polizeispr­echerin rät allen, nach solchen Anrufen umgehend die Polizei zu informiere­n.

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