Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Turn-Trainerin räumt Fehler ein
Die Chemnitzerin bestreitet aber die Verabreichung von Medikamenten.
BERLIN (dpa) Die Chemnitzer Turn-Trainerin Gabriele Frehse hat in einem Offenen Brief an den Sportausschuss des Deutschen Bundestages mögliche verbale Fehltritte gegen Sportlerinnen eingeräumt, die unerlaubte Verabreichung von Medikamenten aber erneut bestritten. Es habe nie in ihrer Absicht gestanden, mit den von ihr trainierten Turnerinnen in einer Weise zu kommunizieren, welche diese als „psychische Misshandlung“hätten wahrnehmen können, heißt es in dem vom Online-Portal „gymmedia.de“veröffentlichten Schreiben.
„Wenn einzelne der Turnerinnen das gleichwohl dennoch so wahrgenommen haben, so tut mir das aufrichtig leid und ich bitte die entsprechenden Personen um Entschuldigung“, schrieb die Trainerin. „Im Hinblick auf den Vorwurf der Schmerzmittelvergabe möchte ich betonen, dass eine solche nie ohne die Zustimmung der Ärzte oder der Eltern erfolgte.“Die Vorsitzende des Sportausschusses, Dagmar Freitag (SPD), bestätigte am Montag auf dpa-Anfrage, dass der Brief am vergangenen Donnerstag in ihrem Büro eingegangen und anschließend den anderen Mitgliedern des Gremiums zur Kenntnis gegeben worden sei. Der Sportausschuss wird sich am Mittwoch mit dem Thema befassen.
Nach einer Untersuchung durch eine Frankfurter Kanzlei hatte der Deutsche Turner-Bund (DTB) „schwerwiegende Pflichtverletzungen“von Frehse festgestellt. Ex-Weltmeisterin Pauline Schäfer und weitere Turnerinnen hatten Frehse vorgeworfen, sie im Training schikaniert und Medikamente ohne ärztliche Verordnung verabreicht zu haben. Frehse hat die Vorwürfe mehrfach bestritten.