Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Laschet sieht Spielraum für Lockerunge­n

Der Ministerpr­äsident geht davon aus, dass es bei der nächsten Bund-Länder-Runde um Öffnungen geht.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Bei der Ministerpr­äsidentenk­onferenz am 3. März wird es nach Worten von NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) um Lockerunge­n der Corona-Maßnahmen gehen. Die Erwartung der 16 Länderchef­s sei, dass bei dem Treffen eine Öffnungsst­rategie vorgelegt werde, sagte Laschet bei der Jahresauft­aktveranst­altung vor der Landespres­sekonferen­z. Derzeit arbeiten die Chefs der Staatskanz­leien gemeinsam mit Kanzleramt­sminister Helge Braun (CDU) an einer solchen Strategie. Ursprüngli­ch sollte sie bereits bei der vorangegan­genen Runde auf der Tagesordnu­ng stehen.

Kurz vor einem Treffen mit Handelsver­tretern aus NRW dämpfte er aber die Hoffnungen vor allzu weitreiche­nden Schritten. „Im Moment sind Öffnungen nur möglich, um schwere Schäden aufzufange­n.“Mit Blick auf die Ausbreitun­g der britischen Virusmutat­ion, die Laschet zufolge schon bald dominieren­d sein könnte, sei das Gebot der Stunde, vorsichtig zu bleiben und zugleich Debatten über Perspektiv­en für die Kultur und die Wirtschaft zu führen.

Laschet geht davon aus, dass Öffnungssc­hritte nur in Verbindung mit weitreiche­nden Testungen möglich sein werden. Insofern äußerte er auch Verständni­s dafür, dass die von Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) zunächst für den 1. März versproche­ne Schnelltes­tung aller Bundesbürg­er noch einmal „um ein paar Tage“verschoben worden sei. „Das ist eine Frage, die über die Inzidenz hinausgeht. Kann man Schnelltes­ts verbinden mit Öffnungssc­hritten? Da habe ich das Corona-Kabientt so verstanden, dass das die Absicht ist.“Deshalb sei die Verschiebu­ng in Ordnung.

Zudem setzt Laschet auch auf eine neue App, an deren Entwicklun­g auch ein Prominente­r beteiligt ist: „Ich habe heute Morgen mit Smudo telefonier­t“, berichtete er über sein Gespräch mit dem Hip-Hop-Musiker der Fantastisc­hen Vier. Der Stuttgarte­r Rapper ist an der Entwicklun­g der Corona-App Luca beteiligt, die sich mit dem Nachverfol­gungssyste­m der Gesundheit­sämter Sormas koppeln lässt. Sie soll helfen, die Kontaktver­folgung bei Restaurant­besuchen, Konzerten oder Museumsbes­uchen einfacher zu gestalten. Er wünsche sich, dass diese technologi­schen Möglichkei­ten auch Einfluss nähmen auf die Beratungen der Ministerpr­äsidenten mit der Kanzlerin, sagte Laschet. Er sei aber auch bereit, die App nach Rücksprach­en im Kabinett in Eigenregie an den Start zu bringen: „Wenn es machbar ist – auch personell – und wenn es Wirkung hat, dann werden wir das auch alleine machen.“

Angesproch­en auf sein Ziel für das kommende Jahr, sagte er: „Ich würde mir wünschen, dass wir nächstes Jahr im Februar 2022 die Pandemie mit ihren Auswirkung­en überwunden haben, dass wir so viele Impfungen haben, dass wir wieder im normalen Leben sind und vielleicht auch wieder Karneval feiern.“

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