Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Entscheidung zum Stadion im Mai
In nichtöffentlicher Sitzung diskutierten die Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Stadtgestaltung den Plan der Sportvereine fürs Stadion. Vorsitzende Hedwig Meyer-Wilmes möchte schnell Klarheit, wie es weitergeht.
KLEVE An der Stadionstraße in Kleve soll es zügig weitergehen, auch wenn die Sportvereine 1. FC Kleve, VfL Merkur Kleve und der Tennisverein RotWeiss mit neuen Plänen zur Gestaltung des Gustav-Hoffmann-Stadions den aufgestellten Zeitplan zum Bau der Sporthalle für den VfL Merkur durcheinander gewirbelt haben. Denn jetzt steht hinter dem verabschiedungsreifen Bebauungsplan und dem Satzungsbeschluss für den Bau der Halle sowie hinter dem Baugebiet für Einfamilienhäuser wieder ein Fragezeichen. Doch Bürgermeister Wolfgang Gebing (CDU) und die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Stadtgestaltung, Hedwig Meyer-Wilmes (Grüne), drücken aufs Tempo. Bis Ende Mai, so Meyer-Wilmes nach der Sitzung, soll Klarheit herrschen, wie es an der Stadionstraße weitergehen soll.
Deshalb auch die Ortsbesichtigung, die aus Infektionsschutzgründen nichtöffentlich unter Beachtung der geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen über die Bühne ging. „Die Entwicklungen im Bereich rund um das Gustav-Hoffmann-Stadion sind prägend für das Stadtbild. Es ist wichtig, sich vor Ort ein Bild zu machen“, sagt Meyer-Wilmes. Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer informierte über die Planungen zur vom Rat beschlossenen Zweifachturnhalle, die demnächst europaweit ausgeschrieben werden könnte. Zudem wurde an das Bauleitplanverfahren für das Einfamilienhausgebiet Hellingsbüschchen sowie den Förderantrag zur Sanierung des Tribünengebäudes und der Errichtung
einer Tartanbahn im Gustav-Hoffmann-Stadion erinnert. Auch die Planungen des von den Vereinen beauftragten Architekturbüros Ruhnau wurden beim Rundgang erläutert.
Der neue Pan, den die Vereine in Auftrag gegeben haben, sieht an der Stelle, an der die Zweifachsporthalle eigentlich gebaut werden sollte, das „Parkhaus Stadionstraße“vor. Denn nach Berechnung der von den Sportvereinen beauftragten Architektinnen sollen für die Sportanlage weit über 100 Parkplätze fehlen. Für das Parkhaus gab’s in der Diskussion nur Unterstützung durch die Sozialdemokraten. Die anderen Parteien stehen einem Parkhaus an dieser Stelle eher skeptisch gegenüber.
Skepsis stand auch bei der Diskussion um die neuen Tennisplätze im Raum: „Man fragt sich angesichts der Lärmemissionen, ob wir in ein bestehendes Wohngebiet unbehelligt neue Tennisplätze bauen können“, erklärt Meyer-Wilmes. Die würden nötig, wenn die bestehenden, bestandsgeschützten Tennis-Plätze an der Stadionstraße für eine teils in die Erde gebaute Zweifachturnhalle aufgegeben würden. Bei dieser Halle müsse man auch über die zusätzlichen Kosten und die Barrierefreiheit diskutieren, hieß es.
Die von den Vereinen vorgeschlagene Öffnung für den Breitensport bekam ein positives Echo. Meyer-Wilmes empfahl eindringlich, die Öffnung auf jeden Fall probehalber umzusetzen. Auch ein Bouleplatz und die Finnenbahn fanden Anerkennung. Nach der Ortsbesichtigung werden die Fraktionen beraten, die Pläne sollen noch in den Sportausschuss und dann zeitnah in den Bauausschuss.