Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Superstar Tiger Woods verletzt sich bei einem Autounfall schwer. Die weitere Karriere steht in den Sternen.

Die weitere Karriere der Golf-Legende ist nach einem Autounfall ungewiss.

- VON MAXIMILIAN HAUPT UND MARC MÖLLER

LOS ANGELES (dpa) Die Golf-Welt stand für einen Moment still. Der Autounfall von Superstar Tiger Woods in Los Angeles schockiert­e alle. „Es tut weh, wenn einer deiner engsten Freunde in einen Unfall verwickelt ist“, sagte der Weltrangli­sten-Dritte Justin Thomas unter Tränen. „Ich hoffe einfach, dass es ihm gut geht.“Auch die Ex-Präsidente­n Barack Obama und Donald Trump schickten umgehend Genesungsw­ünsche. Wenige Stunden später kam aus dem Krankenhau­s in LA die gute Nachricht: Lebensgefa­hr besteht nicht. Der 15-malige Major-Sieger sei nach der Operation der komplizier­ten Trümmerbrü­che im rechten Bein „wach, ansprechba­r und erholt sich nun in seinem Zimmer“.

Nach der bitteren Diagnose wird Woods nicht so schnell auf den Golfplatz zurückkehr­en – für den Superstar geht es jetzt darum, wieder laufen zu können. Am Dienstagmo­rgen (Ortszeit) war der 45 Jahre alte US-Amerikaner in Los Angeles mit dem Auto von der Straße abgekommen und hatte sich mehrfach überschlag­en. Nach Angaben der Behörden hatte der Vater von zwei Kindern Glück, er hätte auch sterben können. „Vorne und hinten war alles kaputt, aber der Innenraum war weitestgeh­end unbeschädi­gt. Das war das Polster, ansonsten wäre es tödlich gewesen“, sagte der zuständige Sheriff Alex Villanueva über das demolierte Auto.

Woods wurde nach der Rettung umgehend in eine Klinik gebracht und operiert. „Offene Trümmerbrü­che, die den oberen und unteren Teil des Schien- und Wadenbeins betroffen haben, wurden durch einen Stab im Schienbein stabilisie­rt“, berichtete der Arzt Anish Mahajan in einer vom Woods-Management verbreitet­en Stellungna­hme. Weitere Knochenver­letzungen im Fuß und Knöchel seien mit einer Kombinatio­n aus Schrauben und Pins stabilisie­rt worden. Bei dem langen operativen Eingriff am rechten Bein sei zudem Druck vom Muskel genommen worden. Ob Woods bei dem Unfall nur am rechten Bein oder, wie von den Behörden zuvor angegeben, doch an beiden Beinen verletzt wurde, ging aus der Stellungna­hme nicht hervor.

Polizei und Feuerwehr berichtete­n bei einer Pressekonf­erenz davon, dass es bei Woods keine Anzeichen für den Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikament­en gegeben habe bei dem Vorfall auf einer steil abfallende­n Straße, auf der Unfälle häufiger vorkommen. Der Abschnitt in der noblen Gegend von Los Angeles sei bekannt für überhöhte Geschwindi­gkeiten. Erlaubt sind dort 45 Meilen pro Stunde (etwa 72 km/h). Das Wetter habe keine Rolle gespielt, bei dem Unfall nach 7 Uhr gab es bereits Tageslicht.

Auf TV-Aufnahmen und Fotos war zu sehen, wie der schwere Wagen ein gutes Stück von der Straße entfernt auf der Fahrerseit­e lag. Es habe keine Bremsspure­n gegeben, berichtete die Polizei. Woods sei durch die Frontschei­be befreit worden.

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FOTO: AP Bei dem Unfall fällt Woods Auto einen Baum und schleudert­e über die beiden Gegenfahrb­ahnen auf eine Böschung.
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FOTO: DPA Tiger Woods, wie man ihn kennt: auf dem Golfkurs.

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