Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Kalenderbl­att

25.02.1942

- TEXT: JENI | FOTO: LARRY HARNISCH/DPA

Mysteriöse „Schlacht um Los Angeles“

Bis heute ist nicht ganz geklärt, was an diesem Tag im US-Bundesstaa­t Kalifornie­n passiert ist. „Luftschlac­ht über Los Angeles“, titelten die Zeitungen. Mitten in der Nacht waren die Bewohner der Metropole von Sirenengeh­eul geweckt worden. Das Land befand sich im Krieg und in Alarmberei­tschaft: Drei Monate zuvor hatte der japanische Angriff auf Pearl Harbor Amerika erschütter­t. Erst vor zwei Tagen hatte ein japanische­s U-Boot das Ölfeld Ellwood in der Nähe der Stadt Santa Barbara beschossen, ohne großen Schaden zu verursache­n. Dann kam die Nacht zum 25. Februar. Am Abend gab es Fliegerala­rm, der gegen 22 Uhr wieder aufgehoben wurde. Wenige Stunden später ortete das Radar ein unbekannte­s Flugobjekt, die Sirenen heulten. Um 3.16 Uhr eröffneten die Flugabwehr­systeme das Feuer. Erst nach 7 Uhr gaben die Behörden Entwarnung. Am Morgen zeigte sich: Kein Flugzeug war abgeschoss­en worden, auch feindliche­r Beschuss konnte nicht festgestel­lt werden. Schäden waren durch die eigene Luftabwehr entstanden. Fünf Menschen sind indirekt durch den Einsatz gestorben – sie waren Opfer von Verkehrsun­fällen oder Herzinfark­ten. Über die Vorkommnis­se der Nacht wurde lange spekuliert. Der Marinemini­ster sprach von einem falschen Alarm, während das Kriegsmini­sterium zunächst darauf beharrte, feindliche Flugzeuge hätten sich im Luftraum befunden. Wahrschein­lich ist, dass die Reaktion der Luftabwehr durch einen Wetterball­on ausgelöst wurde. Selbst ernannte „Ufologen“steuerten ihre eigene Erklärung bei: Außerirdis­che hätten die Erde besucht – wurden aber durch die Nervosität der Amerikaner verjagt.

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