Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Corona-Ausbruch bei Miele bremst Produktion in NRW
EUSKIRCHEN/BRÜHL In zwei großen Industriebetrieben in NRW ist es, wie jetzt bekannt wurde, in den vergangenen Tagen zu größeren Corona-Ausbrüchen gekommen: im Miele-Werk in Euskirchen und bei der Eisenwerk Brühl GmbH.
Bei Miele wurden 18 der insgesamt 500 Mitarbeiter dort positiv auf das Virus getestet, wie die Kreisverwaltung am Donnerstag mitteilte. Von diesen wiesen demnach zehn die als stark ansteckend geltende britische Corona-Variante B.1.1.7 auf. Weitere acht Fälle würden noch untersucht. Als Konsequenz wurde die Fertigungsabteilung, in der die Fälle aufgetreten waren und in der 206 Leute beschäftigt sind, nun für zwei Wochen geschlossen. „Da neben der Fertigung keine weiteren Betriebsteile des Euskirchener Miele-Werkes betroffen sind, kann die Arbeit in anderen Bereichen aufrechterhalten werden. Das Gesundheitsamt steht dazu in engem Austausch mit der Werksleitung“, teilte der Kreis weiter mit.
Im Miele-Werk am südlichen Stadtrand von Euskirchen werden vor allem Antriebe für elektronische Haushaltsgeräte und Kabeltrommeln für Staubsauger hergestellt. Seit Dienstag stehen dort alle Maschinen still – bis zum 9. März, wie ein Sprecher aus der Konzerntentrale in Gütersloh auf Anfrage mitteilte.
Im Brühler Eisenwerk, in dem 1600 Mitarbeiter jährlich fünf Millionen Motorblöcke für die Automobilindustrie weltweit produzieren, wurden seit Anfang Februar 41 Corona-Fälle festgestellt, darunter einer mit der britischen Variante. Von diesen Infizierten sind 28 wieder genesen. Das bestätigte eine Sprecherin des zuständigen Rhein-Erft-Kreises unserer Redaktion. Nach den ersten Verdachtsmeldungen aus dem Eisenwerk hätten Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes unangemeldet das Werk besucht. Die Mitarbeiter in den betroffenen Schichten hätten sich einer PCR-Testung unterzogen. Außerdem seien die Infektionsschutzmaßnahmen verstärkt worden.