Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Erfolgsmodell Fahrradleasing
Ein gutes E-Bike kostet schnell mal 3000 Euro und mehr. Da kann es attraktiv sein, eines zu leasen – besonders, wenn der Arbeitgeber sich engagiert. Carlo Lörper in Goch bietet zu dem Steuersparmodell den kompletten Rundum-Service.
GOCH Die Zeiten, in denen sich der Niederrheiner eine Fiets für wenige hundert Euro anschaffte, wenn die alte am Ende oder geklaut worden war, sind anscheinend vorbei. Heute gönnen sich viele Menschen ein hochpreisiges Fahrrad – umso lieber, wenn sie es vergünstigt bekommen können. In den meisten Fällen wird ein Pedelec gewählt, meist „E-Bike“genannt. Von der neuen Lust aufs Fahrrad profitieren Händler wie Carlo Lörper in Goch, der den Begriff „Fahrradhändler“allerdings nicht so gerne hört. Denn Lörper selbst ist ja nicht der Handwerker im blauen Kittel, sondern studierter Betriebswirt. Als solcher versteht er sich als Dienstleister, der seinen Kunden alles abnimmt, was die vom Geschäft mit ihm abhalten könnte. Der Komplettservice ist es wohl, der dazu führt, dass der Gocher etwa 30 Prozent seines Umsatzes mit dem Thema Leasing macht.
Immer mehr Unternehmen haben erkannt, dass Fahrradleasing ein gutes Steuersparmodell ist. „Den Arbeitgeber kostet es praktisch nichts, weil er die Kosten über die Gehaltsumwandlung an seinen Mitarbeiter weitergibt. Der wiederum bekommt ein hochwertiges Rad zu einem günstigen Preis, zahlt in monatlichen Raten und kriegt noch ganz viel Service dazu: drei Jahre Garantie, kostenlose Inspektion, sogar kleine Reparaturen und der Diebstahlschutz sind inkludiert.“
Carlo Lörper hat in seiner Kundschaft namhafte Unternehmen aus der ganzen Region, auch in Goch bieten viele ihren Mitarbeitern das Extra. „Heutzutage müssen Arbeitgeber etwas tun, um Mitarbeiter zu finden, und da kommen solche besonderen Maßnahmen sehr gut an“, weiß der Zweirad-Profi. Dabei sei wichtig zu wissen, dass man mit dem „Dienstrad“nicht unbedingt zur Arbeit fahren müsse, es sei auch völlig in Ordnung, es nur oder auch für die Freizeit zu verwenden. „Die meisten Arbeitgeber ermöglichen es sogar, gleich zwei Räder zu leasen oder gar die ganze Familie zu versorgen.“Laut Lörper sei das Thema Fahrradleasing eines, das polarisiere. Einige lehnten es einfach ab, andere fänden es toll. Die ablehnende Fraktion – „eher konservative Unternehmer
– argumentierten meist, das Prozedere sei ihnen zu kompliziert. Aber das lässt Lörper nicht gelten, er nehme ihnen ja die Verwaltungsarbeit ab, ein Steuerbüro unterstütze ihn dabei.
Dass der Gesetzgeber sich vor Jahren entschied, das Investieren in Fahrräder für Mitarbeiter steuerlich zu belohnen, hatte natürlich einen Grund. Wer mit dem Rad zum Job fährt statt mit Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln, spart CO und schont damit die Umwelt. Außerdem tut er etwas für seine Gesundheit. „Nachweislich sind Leute, die sich viel an der frischen Luft bewegen, seltener krank“, sagt Lörper. Und wenn’s mal regnet, ist ja niemand verpflichtet, trotzdem aufs Rad zu steigen, das kann jeder
Tag für Tag aufs Neue für sich entscheiden. Am Niederrhein, wo mancher einen weiten Weg zum Arbeitsplatz hat, wird es sicher nicht immer das (E-)Bike sein, das aus der Garage geholt wird. Aber vielleicht auch noch gemütliche Hollandräder, bei Jugendlichen angesagte Endurooder BMX-Räder, auch Trekkingräder und natürlich Kinderräder in großer Auswahl.
Im Trend Für die jüngsten Fahrradfans hat Lörper auch das Trend-Fabrikat „Woom“, das besonders leicht und schon für Dreijährige geeignet ist.
immer öfter. Übrigens ist die Auswahl bei Lörper trotz des auch Corona-bedingten Runs auf Zweiräder riesig. Während andere Händler von längeren Bestellzeiten berichten, versichert der Gocher, dass er tausende Räder vorrätig habe; „allein 700 Gazelle-Räder“. Das liege daran, dass er immer schon ein Jahr im voraus ordere.
Die Masse an Fahrrädern muss man natürlich auch lagern und ansprechend zeigen können, und deshalb baut Lörper gerade aus. Ein großer gläserner Anbau an die bisherige Ausstellungshalle an der Boschstraße wird bald fertig sein, ein Lager gegenüber steht zusätzlich zur Verfügung. Zu gucken gibt es für interessierte Fahrradfreunde jede Menge. Der Leasingvertrag wird dann aber zwischen Arbeitgeber und Händler geschlossen. Im Schnitt gehe es dabei um Fahrzeuge, die mehr als 3000 Euro kosten. Deutlich teurer geht’s natürlich auch, günstiger aber ebenfalls.