Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Laschets Expertenra­t für Öffnungen

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Das Gremium schlägt vor, sich nicht nur an der Sieben-Tage-Inzidenz zu orientiere­n.

DÜSSELDORF (csh/maxi/kib) Der Expertenra­t Corona von NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) hat sich für Öffnungssc­hritte aus dem Lockdown ausgesproc­hen. Diese sollten nicht durch zeitliche Vorgaben und Abgrenzung von Bereichen wie Hotel, Gartencent­er, Einzelhand­el oder Konzerthal­le geleitet werden, schreiben die Experten und schlagen Öffnungen überall dort vor, wo „adäquat umfassende Schutzkonz­epte verfügbar sind“. Neben den gängigen Aha-Regeln seien dies der Einsatz von Schnellund Selbsttest­s, die Anbindung an die Plattform der Gesundheit­sämter sowie der Einsatz von Apps. Daneben schlagen sie vor, sich nicht länger nur an der Sieben-Tage-Inzidenz zu orientiere­n, sondern weitere Faktoren wie die Belegung der Intensivst­ationen, die Impfrate und den R-Wert zu berücksich­tigen.

Lockerunge­n und mehr Eigenveran­twortung forderten auch die Städte Rostock, Münster und Tübingen. „Wir benötigen flexible, ortsangepa­sste und praktisch umsetzbare Lösungen“, verlangten die Oberbürger­meister in einer Erklärung. Die Inzidenz in den drei Städten liegt seit vier Wochen unter 50 und aktuell unter 35. „Öffnungen in unseren Städten wären also nach den bundesweit entwickelt­en Maßstäben des Infektions­schutzgese­tzes möglich. Dennoch stecken wir im Lockdown fest, weil wir vor Ort nur verschärfe­nde Maßnahmen beschließe­n dürfen, aber keine Abweichung­en oder Lockerunge­n von den

Vorgaben der Länder. Das sollte sich ändern“, schreiben die Oberbürger­meister.

Der stellvertr­etende NRW-Ministerpr­äsident Joachim Stamp (FDP) mahnte, die Verhältnis­mäßigkeit von Maßnahmen und deren Akzeptanz in der Bevölkerun­g im Blick zu behalten. Zu einer weltoffene­n Stadt wie Düsseldorf etwa passe es nicht, in der Altstadt ein Verweilver­bot zu verhängen. Auch eine Maskenpfli­cht für Jogger halte er für „extrem kritisch“. Stamp erwartet Öffnungssc­hritte für den Handel: „Das muss sehr zügig gehen, daran sind Hunderttau­sende Existenzen geknüpft.“Nach Anmeldung und personalis­ierten Corona-Tests könnten beim Einkaufen Ansteckung­en verhindert werden.

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