Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Kölner Start-up verteilt restlichen Impfstoff per SMS

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DUISBURG/KÖLN (atrie) Immer wieder bleiben vom Impfstoff Reste übrig – weil Termine nicht wahrgenomm­en werden oder die Ärzte mehr Spritzen aufziehen können als geplant war. Am nächsten Tag verwendet werden können aufgetaute und geöffnete Ampullen nicht mehr. Wo also hin mit den Resten? In vielen Städten rufen die Impfzentre­n Personen von Warteliste­n an. Das Kölner Unternehme­n LIT Labs will die Vergabe der Termine nun vereinfach­en: Die Software „Impfbrücke“lädt Impfwillig­e kurzfristi­g per SMS für denselben Tag ein. Ein Pilotproje­kt läuft seit Mitte Februar in Duisburg.

„Täglich werden über die Software bei uns zwischen 15 und 45 Termine vergeben“, sagt Stadtsprec­herin Anja Kopka. Wer auf dem Handy eine Nachricht erhalte, könne sich sofort auf den Weg machen. Das System funktionie­rt so: Die Stadt erhält von der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g (KV) Listen mit Impfwillig­en, die noch keinen Termin haben. Derzeit handelt es sich dabei meist um medizinisc­hes Personal. Im städtische­n Impfzentru­m werden die Telefonnum­mern der Personen dann in die Software eingetrage­n. Wird ein Termin kurzfristi­g frei, erhalten drei zufällig Ausgewählt­e eine SMS. Wer innerhalb von 30 Minuten zuerst antwortet, darf sofort kommen. Meldet sich niemand, werden weitere Personen kontaktier­t.

Bislang, so Kopka, gehe es primär um Rest-Impfstoff, der durch die komplexen Kühlanford­erungen des Mittels von Biontech anfallen. Theoretisc­h sei es damit aber auch möglich, abgesagte oder offene Termine für die Impfung mit Astrazenec­a zu vergeben. Wann und ob die Software auch in anderen Städten zum Einsatz kommt, ist unklar. Bislang hat das Start-up aus Köln sein System nicht aktiv beworben. Nach eigenen Angaben entwickelt­e das Unternehme­n die „Impfbrücke“innerhalb von drei Wochen. Derzeit ist es nicht möglich, sich selbststän­dig für einen freien Termin zu registrier­en, die „Impfbrücke“sei nur ein Werkzeug für Impfzentre­n, heißt es bei LIT Labs. Eine App gibt es nicht.

„Täglich werden über die Software bei uns zwischen 15 und 45 Termine vergeben“

Anja Kopka Sprecherin der Stadt Duisburg

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