Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Neuer Anlauf: FDP beantragt „Rats-TV“für Sitzungen in Geldern

- VON DIRK MÖWIUS

GELDERN In Kerken ist der Vorschlag gerade abgelehnt worden, die Ratsfrakti­on der FDP macht jetzt in Geldern einen neuen Anlauf. Sie hat ihren Antrag zur Einrichtun­g von Livestream­s für Rats- und Ausschusss­itzungen erneut eingebrach­t. Ziel des Antrags ist es, zukünftig alle öffentlich­en Sitzungen der städtische­n Gremien für die Bürger qualitativ hochwertig per Stream erreichbar zu machen. Dies soll über entspreche­nde Technik und eine Kooperatio­n mit externen Dienstleis­tern möglich gemacht werden.

„Erstmals hatten wir diesen Antrag 2014 eingebrach­t, um mehr Transparen­z und Öffentlich­keit für die Debatten und Entscheidu­ngen des Rates zu ermögliche­n. Leider fand dieser damals und auch nach erneuter Beantragun­g 2017 keine Mehrheit. Unsere Zielsetzun­gen haben sich nicht verändert, die Technik und Kommunikat­ionswege haben sich aber weiterentw­ickelt. Es ist heute einfacher als je zuvor, gut funktionie­rende Streams anzubieten, viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen und in ganz Deutschlan­d machen es vor. Unsere Stadt muss jetzt endlich nachziehen“, erläutert der FDP-Fraktionsv­orsitzende Alexander Alberts den Antrag.

Auch vor der Corona-Pandemie gingen viele Kommunen bereits diesen Weg. Roman Straub, Pressespre­cher der FDP: „Livestream­s stärken nicht nur die Transparen­z der jeweiligen Gremien, sondern führen auch dazu, dass mehr Bürger mit Themen der Kommunalpo­litik erreicht werden und ein Zugang zu kommunalpo­litischen Debatten ermöglicht wird.“Die Corona-Pandemie habe dazu geführt, dass in allen Bereichen des gesellscha­ftlichen, wirtschaft­lichen und politische­n Lebens Videokonfe­renzen und mobiles Arbeiten Alltag geworden sind. Auch die Kommunalpo­litik müsse dieser Entwicklun­g Rechnung tragen und dafür sorgen, dass in Zeiten,

in denen die politische Teilhabe für die Bürger erschwert ist, eine transparen­te, nachvollzi­ehbare und informativ­e Darstellun­g der parlamenta­rischen Arbeit sichergest­ellt ist. Die Einbindung verschiede­ner gängiger Plattforme­n, etwa Youtube, Facebook oder Twitch sei ergänzend genauso möglich wie eine kommunale Mediathek.

„Wichtig für das Instrument Livestream­s an sich ist aber auch, es qualitativ hochwertig anzubieten. Wir sehen daher die Notwendigk­eit, neben Technik, die Aufnahmen in verschiede­nen Winkeln ermöglicht, auch eine profession­elle Regie der Übertragun­gen zu realisiere­n. Das kann die Stadt mit einem Dienstleis­ter zusammen erreichen. Als Mediathek angelegt, könnten Bürger nicht nur vergangene Sitzungen nochmals ansehen, es ermöglicht für die Zukunft auch gänzlich neue Formate und Synergieef­fekte”, ergänzt der FDP-Ortsvorsit­zende Steffen Feltens die Begründung für den Antrag.

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