Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Klage über Raser in Kevelaer
Die SPD will, dass in der Marienstadt mehr kontrolliert wird. Unterstützung kommt vom ADFC.
KEVELAER (zel) In verkehrsberuhigten Bereichen sollen Autos eigentlich langsam fahren. Doch auch in Kevealer gibt es Klagen von Anwohnern, dass sich viele Autofahrer daran gar nicht halten. Die SPD hat daher einen Antrag eingereicht. Sie bittet darum, zu prüfen, ob in diesen Bereichen nicht öfter kontrolliert werden könne. „Seit längerer Zeit häufen sich die Beschwerden von Kevelaerer Bürgern, dass in den entsprechenden verkehrsberuhigten Zonen (Tempo 30 vor den Grundschulen aber auch auf innerstädtischen Straßen) mit teilweise stark überhöhter Geschwindigkeit gefahren wird“, so der SPD-Fraktions-Vorsitzende Norbert Baum. Trotz reduzierender Maßnahmen werde teilweise so rücksichtslos gefahren, dass vor allem Ältere und Kinder Angst hätten. „Insbesondere in den Morgen- und Abendstunden steigen die schnellen Durchfahrten, die auch bei Fahrrädern und besonders bei E-Bikes zu beobachten sind“, so Baumann.
Die Stadt hatte den Antrag an die zuständige Polizei weitergeleitet. Von dort gab es die Antwort, dass die Polizei an den Unfallschwerpunkten und Unfallhäufungsstellen in verstärktem Maße das Tempo kontrolliere. „Eine flächendeckende Geschwindigkeitskontrolle
vor allem in den Tempo 30 Zonen und verkehrsberuhigten Bereichen ist aufgrund der Personalsituation nicht leistbar“, heißt es in der Vorlage zur Ausschusssitzung am Dienstag, 2. März, in der unter anderem dieses Thema behandelt wird.
Eckehard Lüdke vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) kritisiert, dass die Polizei keine schriftliche Stellungnahme abgeben wolle, sondern nur ein persönlicher Austausch mit dem Bürgermeister erfolge. „Ich finde es angesichts dieser Problematik, die mehr und mehr
Menschen auf den Nägeln brennt, nicht in Ordnung, wie mit diesem Thema seitens der Polizei umgegangen wird und ich sehe die Gefahr, dass Polizei und Ordnungsamt es darauf anlegen werden, das Thema schnell von der Agenda zu bekommen.“Das führe dazu, dass Schilder mit temporeduzierender Anweisung schlicht nicht mehr ernstgenommen würden, weil ohnehin nicht kontrolliert werde.
„Ich selber wohne in der verkehrsberuhigten Busmannstraße und kann nur bestätigen, daß der größte Anteil der hohen Anzahl an KFZ-Fahrten weit, sehr weit, oberhalb dessen liegt, was beschildert ist“, so Lüdke, der als sachkundiger Bürger in dem Ausschuss sitzt..
„Die Problematik brennt mehr und mehr Menschen auf den Nägeln“
Eckehard Lüdke ADFC