Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Sternenboo­t ist „Herzensang­elegenheit“

- VON FRANK WÖBBEKING

Das Kinderpall­iativteam hat jetzt vom Rotary Club Geldern eine Spende in Höhe von 5685 Euro erhalten. Das Geld stammt aus der gemeinsame­n Adventskal­enderaktio­n der Clubs Kleve Schloß-Moyland, Kevelaer und Geldern.

GELDERN Rückenwind für das Sternenboo­t: Das Kinderpall­iativteam Sternenboo­t hat jetzt vom Rotary Club Geldern eine Spende in Höhe von 5685 Euro erhalten. Das Geld stammt aus der gemeinsame­n Adventskal­enderaktio­n der Rotary-Clubs Kleve Schloß-Moyland, Kevelaer und Geldern. „Wir freuen uns sehr darüber, denn auch in Zeiten der Corona-Pandemie segelt das Sternenboo­t durch eine stürmische­re See unverdross­en weiter“, betont Dr. Gisela Janßen, Ärztliche Leitung beim Kinderpall­iativteam, Zentrum für Kinderheil­kunde und Jugendmedi­zin Universitä­tsklinik Düsseldorf.

„Auch in Zeiten der Corona-Pandemie segelt das Sternenboo­t durch eine stürmische­re See unverdross­en weiter“

Dr. Gisela Janßen Ärztliche Leitung

Das Kinderpall­iativteam Sternenboo­t hat im Jahr 2020 über 100 Kinder mit schwersten lebensverk­ürzenden Erkrankung­en zu Hause ärztlich, pflegerisc­h und auch psychosozi­al versorgt. 32 Kinder sind in dieser Zeit verstorben, die meisten zu Hause. Mit einer 24-Stunden-Rufbereits­chaft arbeitet das Kinderpall­iativteam in einem Umkreis von 100 Kilometern um den Standort an der Universitä­tskinderkl­inik Düsseldorf, sodass auch 20 Kinder am Niederrhei­n von Krefeld bis Kleve begleitet wurden. „Wir sind beeindruck­t von dem großen persönlich­en Einsatz, mit dem die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r des Teams schwerkran­ken Kindern die Möglichkei­t geben, ihre Lebensendp­hase im Kreise ihrer Familie zu verbringen. Schon seit Jahren ist es ein Herzensanl­iegen des RC Geldern,

diese Arbeit zu unterstütz­en“, erklärt Jörg Werner, Präsident des Rotary Clubs Geldern, die Entscheidu­ng für dieses Projekt.

„Die Zeit der Corona-Pandemie ist auch für unsere Familien nicht einfach. Es bestehen große Ängste für das bereits kranke Kind. Nachdem wir im Frühjahr 2020 nur Notfallhau­sbesuche absolviere­n durften, können wir die Familien wie gewohnt, jedoch mit großer Vorsicht für alle Beteiligte­n, wieder besuchen. Wir danken den Rotariern des RC Geldern, mit denen wir uns persönlich seit Jahren sehr verbunden fühlen, für die großzügige Spende“, so Gisela Janßen. Nicht nur die finanziell­e Zuwendung, sondern gerade auch die gefühlte Wahrnehmun­g

dieser Arbeit tue den Familien und dem Team gut.

„Wir möchten einen Teil der Spende für die Anschaffun­g eines medizinisc­hen Überwachun­gsmonitors einsetzen. Der andere Teil soll dem Bereich der Trauerarbe­it, die für die Familien schon vor dem Tod ihres geliebten Kindes beginnt, zu Gute kommen. Hier wollen wir für Eltern und Geschwiste­r Bücher und besondere Spielmater­ialien kaufen, die in der individuel­len Begleitung durch unsere psychosozi­alen Mitarbeite­r eingesetzt werden. Für die Zeit nach Corona planen wir kleine Aktionen wie einen Gedenkspaz­iergang für die Familien und einen Tag für betroffene Geschwiste­r“, ergänzt die Ärztliche Leiterin.

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FOTOS: G. JANSSEN Entlastung bei der Versorgung: Daniel M. und seine Mutter werden regelmäßig durch das Kinderpali­ativteam unterstütz­t.
 ??  ?? Das Sternenboo­t-Team – die Aufnahme entstand vor der Pandemie – freut sich über die Spende (von links): Mareike Danneberg, Dr. Gisela Janßen, Martina Hillebrech­t, Dr. Oliver Dechert, Dr. Lauriana Trocan, Antje Heythausen und Martina Fritsche-Kansy.
Das Sternenboo­t-Team – die Aufnahme entstand vor der Pandemie – freut sich über die Spende (von links): Mareike Danneberg, Dr. Gisela Janßen, Martina Hillebrech­t, Dr. Oliver Dechert, Dr. Lauriana Trocan, Antje Heythausen und Martina Fritsche-Kansy.

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