Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Sternenboot ist „Herzensangelegenheit“
Das Kinderpalliativteam hat jetzt vom Rotary Club Geldern eine Spende in Höhe von 5685 Euro erhalten. Das Geld stammt aus der gemeinsamen Adventskalenderaktion der Clubs Kleve Schloß-Moyland, Kevelaer und Geldern.
GELDERN Rückenwind für das Sternenboot: Das Kinderpalliativteam Sternenboot hat jetzt vom Rotary Club Geldern eine Spende in Höhe von 5685 Euro erhalten. Das Geld stammt aus der gemeinsamen Adventskalenderaktion der Rotary-Clubs Kleve Schloß-Moyland, Kevelaer und Geldern. „Wir freuen uns sehr darüber, denn auch in Zeiten der Corona-Pandemie segelt das Sternenboot durch eine stürmischere See unverdrossen weiter“, betont Dr. Gisela Janßen, Ärztliche Leitung beim Kinderpalliativteam, Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin Universitätsklinik Düsseldorf.
„Auch in Zeiten der Corona-Pandemie segelt das Sternenboot durch eine stürmischere See unverdrossen weiter“
Dr. Gisela Janßen Ärztliche Leitung
Das Kinderpalliativteam Sternenboot hat im Jahr 2020 über 100 Kinder mit schwersten lebensverkürzenden Erkrankungen zu Hause ärztlich, pflegerisch und auch psychosozial versorgt. 32 Kinder sind in dieser Zeit verstorben, die meisten zu Hause. Mit einer 24-Stunden-Rufbereitschaft arbeitet das Kinderpalliativteam in einem Umkreis von 100 Kilometern um den Standort an der Universitätskinderklinik Düsseldorf, sodass auch 20 Kinder am Niederrhein von Krefeld bis Kleve begleitet wurden. „Wir sind beeindruckt von dem großen persönlichen Einsatz, mit dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Teams schwerkranken Kindern die Möglichkeit geben, ihre Lebensendphase im Kreise ihrer Familie zu verbringen. Schon seit Jahren ist es ein Herzensanliegen des RC Geldern,
diese Arbeit zu unterstützen“, erklärt Jörg Werner, Präsident des Rotary Clubs Geldern, die Entscheidung für dieses Projekt.
„Die Zeit der Corona-Pandemie ist auch für unsere Familien nicht einfach. Es bestehen große Ängste für das bereits kranke Kind. Nachdem wir im Frühjahr 2020 nur Notfallhausbesuche absolvieren durften, können wir die Familien wie gewohnt, jedoch mit großer Vorsicht für alle Beteiligten, wieder besuchen. Wir danken den Rotariern des RC Geldern, mit denen wir uns persönlich seit Jahren sehr verbunden fühlen, für die großzügige Spende“, so Gisela Janßen. Nicht nur die finanzielle Zuwendung, sondern gerade auch die gefühlte Wahrnehmung
dieser Arbeit tue den Familien und dem Team gut.
„Wir möchten einen Teil der Spende für die Anschaffung eines medizinischen Überwachungsmonitors einsetzen. Der andere Teil soll dem Bereich der Trauerarbeit, die für die Familien schon vor dem Tod ihres geliebten Kindes beginnt, zu Gute kommen. Hier wollen wir für Eltern und Geschwister Bücher und besondere Spielmaterialien kaufen, die in der individuellen Begleitung durch unsere psychosozialen Mitarbeiter eingesetzt werden. Für die Zeit nach Corona planen wir kleine Aktionen wie einen Gedenkspaziergang für die Familien und einen Tag für betroffene Geschwister“, ergänzt die Ärztliche Leiterin.