Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Verabschie­dung von Hauptsatzu­ng vorerst vertagt

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KREIS KLEVE (lukra) Eigentlich wollte der Klever Kreistag in seiner jüngsten Sitzung eine neue Hauptsatzu­ng für den Kreis Kleve verabschie­den. Das ist nun aber zumindest im ersten Versuch fehlgeschl­agen – weil die AfD Gleichstel­lungsbeauf­tragte für Männer-Diskrimini­erung hält.

Zum Hintergrun­d: Der Kreistag tagte am Donnerstag wegen der Corona-Pandemie in verknappte­m Umfang. 31 statt der üblichen 60 Mitglieder waren in der Stadthalle anwesend, die hätte es auch für eine Mehrheit benötigt, um die Hauptsatzu­ng zu verabschie­den.

Dann aber kündigte die AfD an, nicht dafür stimmen zu können. Dass die Gleichstel­lungsbeauf­tragte immer eine Frau sei, halte man nämlich für Männer-Diskrimini­erung, hieß es zur Begründung. Das ist zwar zum einen ein Punkt, der sich im Vergleich zur vorherigen Fassung gar nicht geändert hat. Und zum anderen im Landesgese­tz so vorgegeben, wie die anwesende Gleichstel­lungsbeauf­tragte Sandra Poschlod-Grause und auch Kreistagsm­itglieder ausführten. Tatsächlic­h heißt es unter Paragraf 15, Absatz 2, im Gesetz zur Gleichstel­lung von Frauen und Männern für das Land Nordrhein-Westfalen, das immerhin ins Jahr 1999 zurückdati­ert: „Als Gleichstel­lungsbeauf­tragte ist eine Frau zu bestellen.“

Das Landesgese­tz wollte die AfD trotzdem nicht akzeptiere­n, es blieb beim „Nein“. Die Hauptsatzu­ng kann nun erst in der kommenden Sitzung verabschie­det werden, falls es die Corona-Pandemie zulässt, dass wieder mehr stimmberec­htigte Mitglieder teilnehmen können.

Der Abstimmung über die neue Hauptsatzu­ng war die Wahl der Vertreter des Kreises Kleve in den Aufsichtsr­at KKA Kreis-Kleve-Abfallwirt­schaftsges­ellschaft mbH vorausgega­ngen, bei der die AfD jedoch leer ausgegange­n war.

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