Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Bauvorhaben am Kermisdahl stillgelegt
26 Wohneinheiten sollen auf dem Areal in Wassernähe in dichter Bebauung errichtet werden.
KLEVE Still ruht der See: Schon bevor das eigentliche Bauvorhaben überhaupt genehmigt ist, hat die Stadt Kleve das neue Vorhaben am Kermisdahl hinter dem Brücktor stillgelegt. Aufgewühlt liegt die Fläche zwischen Kermisdahlstraße, Brücktor und der Straße Bleichen da. Nichts tut sich mehr. Das Vorhaben schräg gegenüber Kleves Stadthalle war schon bei der Aufstellung des Bebauungsplanes konträr diskutiert worden. Anne Fuchs von den Offenen Klevern und die Grünen hatten vor einer zu dichten Bebauung gewarnt. Die anderen Parteien pochten auf einen nötigen Abstand der neuen Häuser zum Wasser, begrüßten aber eine innerstädtische Bebauung. Der Bebauungsplan mit drei bis vier Etagen hohen Häusern, die laut Bebauungsplan also zwei- und dreigeschossig plus Staffelgeschoss sein könnten, ging durch, der Investor begann mit seinen Arbeiten und schob wohl etwas zu „gründlich“zu viel Erde ab.
„Die vorbereitenden Erdarbeiten zur Kampfmitteluntersuchung der Baugrundstücke wurden gestoppt, da zu viel Erdreich abgeschoben wurde und die Maßnahme, die im Bereich des eingetragenen Bodendenkmals liegt, nicht vom Denkmalschutz begleitet worden ist, was zwingend erforderlich gewesen wäre“, erklärt
Stadtsprecher Jörg Boltersdorf auf Anfrage. Zuvor hatte Anne Fuchs im Haupt- und Finanzausschuss auf die ruhende Baustelle hingewiesen.
Boltersdorf bestätigt jetzt, dass bisher lediglich Abbruchanträge genehmigt worden seien. Dabei hatten die Investoren groß geplant: Gleich drei Wohnhäuser sollen auf dem Areal Platz finden, es sollen dort 26 Wohneinheiten entstehen und die obligatorischen Tiefgaragen-Plätze für die neuen Anwohner. All das ist aber noch nicht genehmigt, erklärt Boltersdorf. Es dürfte eine dichte, innerstädtische Bebauung direkt am Wasser geben. Zwei der Wohnhäuser stehen dabei mit der Front direkt zum Wasser. Wenn die Planung gut wäre, könnte das eine attraktive Anlage werden.
„Die beiden Wohnhäuser an der Kermisdahl-Seite müssen einen fünf Meter breiten Gewässerrandstreifen, gemessen ab Böschungsoberkante, freihalten“, erklärt Boltersdorf auf Anfrage. Ein Weg entlang des Wassers sei dagegen nicht geplant. In dem fünf Meter breiten Gewässerrandstreifen dürften aber keine baulichen und sonstigen Anlagen errichtet werden und keine Bäume oder Sträucher entfernt werden, heißt es. Die sind jetzt aber schon weg.
Erschlossen wird das Areal von der Kermisdahlstraße aus. Eine Straße, die der Investor ebenfalls bauen will.