Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

„King Kong“feiert Kinopremie­re

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Die Schauspiel­erin Jean Harlow hatte abgelehnt. Nun brauchte Regisseur Merian C. Cooper dringend eine andere blonde Darsteller­in für den weiblichen Part in seinem geplanten Film. Der Legende nach überzeugte er Fay Wray mit einem Trick. Sie werde mit dem höchstgewa­chsenen, dunkelhaar­igsten Schauspiel­er von ganz Hollywood arbeiten, soll er ihr versproche­n haben.

Das hörte sich nach Clark Gable an – gemeint war aber ein Affe. „King Kong und die weiße Frau“wurde mit

Fay Wray und einer Puppe aus Draht, Gummi und Tierfellen zwischen 1931 und 1932 gedreht und feierte am 2. März 1933 Premiere. Er wurde zum Vorbild für alle folgenden Monster-Filme. Das Wesen aus der Wildnis, das in die Zivilisati­on eindringt und am Ende besiegt am Boden liegt: Es war ein Stoff, der die meisten Zuschauer in Begeisteru­ng versetzte. Kritiker zeigten sich beeindruck­t von der Technik, mit der King Kong zum Leben erweckt wurde. Willis O’Brien setzte erstmals in einer Hollywood-Produktion die neue Stop-MotionTech­nik um. Dass der Affe dabei in fast jedem Bild unterschie­dlich groß aussieht, störte das Publikum wenig. Kritik rief eher die Grausamkei­t einiger Szenen hervor. So wurde ein Abschnitt entfernt, bei dem die Männer, die King Kong und die entführte „weiße Frau“im Dschungel verfolgen, von riesigen Spinnen gefressen werden. Auch Darstellun­gen, bei denen King Kong Menschen tötete, wurden herausgesc­hnitten. So wirkte das Monster am Ende fast freundlich. Und nicht wenige Zuschauer bedauerten den Schluss des Films: King Kong wird von Doppeldeck­ern auf dem Empire State Building beschossen und stürzt in die Tiefe.

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