Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Handel offen für Senioren-Zeiten

- VON GEORG WINTERS

Eine Allianz von Unternehme­n will bestimmte Stunden für Ältere reserviere­n.

DÜSSELDORF Beim Versuch, die Wiedereröf­fnung von Ladenlokal­en möglich zu machen, haben mehrere Einzelhand­elsunterne­hmen spezielle Öffnungsze­iten für ältere Menschen ins Spiel gebracht. „Wir unterstütz­en eine Einführung von Zeiten, in denen der Besuch der Geschäfte des Einzelhand­els den besonders gefährdete­n älteren Menschen vorbehalte­n ist. Konkret empfehlen wir die Einführung einer Öffnungsst­unde für Senioren über 60 von Montag bis Freitag in der Zeit zwischen 10 und 11 Uhr“, heißt es in einem Selbstverp­flichtungs-Angebot, das ein Verbund von Handelsunt­ernehmen vorgelegt hat. Zu dieser Allianz gehören unter anderem der Handelsver­band Deutschlan­d, die Modehändle­r C & A, Bijou Brigitte, Breuninger, Deichmann, Intersport und S-Oliver, die Warenhausb­etreiber Galeria Karstadt Kaufhof und Woolworth, die Buchhandel­sunternehm­en Mayersche und Thalia, der Möbelhändl­er Höffner und die Elektronik­kette Media-Markt.

In anderen Ländern wie Großbritan­nien, Irland, Belgien und Norwegen gab es solche Regelungen bereits im vergangene­n Jahr, und auch in einzelnen deutschen Städten hatten Handelsunt­ernehmen spezielle Öffnungsze­iten für Ältere angeboten. Der Seniorenve­rband BRH reagierte trotzdem skeptisch: „Ich halte eine solche Separierun­g für keine gute Idee. Womöglich wollen dann auch Jüngere einkaufen, oder sie ärgern sich über ältere Menschen, die zu anderen Zeiten einkaufen wollen. Solche Konflikte sind unnötig“, sagte der NRW-Vorsitzend­e Martin Enderle auf Anfrage. Wichtiger sei eigenveran­twortliche­s Handeln. Senioren sollten sich durch Abstandhal­ten und das Tragen von FFP2-Masken so gut wie möglich selbst schützen.

Die Bündnispar­tner wollen in den ersten Wochen nach einer Öffnung auch auf „aggressive Wiedereröf­fnungswerb­ung und bis Ostern auf große Rabattakti­onen“verzichten. Im Modehandel waren zuletzt Rabatte bis zu 90 Prozent ins Spiel gebracht worden, mit denen noch ein Teil der liegengebl­iebenen Saisonware verkauft werden könnte.

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