Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Betrugsanrufe in Geldern von falschem Professor
GELDERN (zel) In der vergangenen Woche hatten viele Menschen in Kevelaer und Goch Anrufe von angeblichen Klinikmitarbeitern bekommen. Jetzt ist diese neue Betrugsmasche offenbar auch nach Geldern ausgeweitet worden.
Dort gab es Anrufe von einem angeblichen Prof. Weber, der vorgab, im St.-Clemens-Hospital zu arbeiten. Er behauptete, dass ein Angehöriger als Notfall im Krankenhaus versorgt werden würde. Die Klinik weist ausdrücklich darauf hin, dass ein Prof. Weber nicht Mitarbeiter des Hospitals sei.
„Bei unserer Zentrale haben eine ganze Reihe von besorgten Menschen nachgefragt, die solche Anrufe bekommen haben“, berichtet Kliniksprecherin Stefanie Hamm. Viele seien verunsichert, das sei verständlich, denn man mache sich ja Sorgen, wenn man höre, ein Angehöriger sei angeblich angeliefert worden. Wer sich unsicher sei, solle ruhig im Krankenhaus nachfragen. Denn natürlich komme es auch vor, dass die Klinik Angehörige anrufe, wenn es einen Notfall gegeben habe. „Aber wir würden niemald einen Mitarbeiter schicken, der Geld abholen soll.“
Die Polizei geht davon aus, dass es sich um dieselbe Masche handelt, die vor Kurzem in Kevelaer die Runde machte. „Uns sind die Vorfälle aus Geldern bekannt, auch bei der Kripo in Geldern sind eine Reihe von Fällen angezeigt worden“, berichtet Polizeisprecherin Christina Pitz. Das Vorgehen sei ähnlich wie in Kevelaer und Goch. Der Anrufer gebe an, dass ein Angehöriger als Notfall eingeliefert worden sei, und nun wären noch offene Rechnungen für die Behandlungen zu begleichen. Die Betrüger bitten die Anrufer dann oft, zur Bank zu gehen und einen entsprechenden Bargeldbetrag abzuheben. Teilweise ging es in Kevelaer um mehrere Tausend Euro. Die Unbekannten kündigten an, jemand würde bei den Angerufenen vorbeikommen und das Geld abholen. In einigen Fällen wurde darum gebeten, eine Tasche für den angeblich kranken Angehörigen zu packen. Das könne ein Vorwand sein, um beim Abholen der Tasche ins Haus zu kommen, um dort Wertgegenstände zu stehlen.
Auch im aktuellen Fall warnt die Polizei davor, auf die Forderungen einzugehen. Man solle lieber die Polizei informieren. Wer sich unsicher ist, könne aber auch im Krankenhaus nachfragen.