Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Auch Weeze bekommt Stadtgutscheine
Bald sollen die Kunden auch bei den Mitgliedern des Werberings Vergünstigungen bekommen. Die Kommune schießt zehn Prozent zu den Gutscheinen dazu. Der Rat hatte sein Okay für das Modell gegeben.
WEEZE Johannes Bauer weiß auch, dass es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. „Es geht uns hier mehr um ein Signal nach außen, um den guten Willen der Gemeinde zu zeigen, dass man uns irgendwie unterstützen will“, sagt der Vorsitzende des Weezer Werberings. Der Inhaber des Schuh- und Modegeschäfts am Cyriakusplatz weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer die aktuelle Situation ist. Es gibt so gut wie keine Einnahmen, die Geschäftswelt leidet stark unter der Pandemie. Jetzt soll eine Art „Stadtgutschein“für etwas Belebung sorgen und vor allem dazu anregen, vor Ort einzukaufen.
Vorbild für den Gutschein sind ähnliche Aktionen in Rees oder Geldern. Die Idee dahinter ist einfach: Der Kunde kann Gutscheine kaufen, die von der Kommune subventioniert werden. In Weeze übernimmt die Gemeinde jetzt zehn Prozent. Wer die bereits bekannten Gutscheine des Werberings beispielsweise für 50 Euro kauft, zahlt nur 45 Euro. Die Differenz übernimmt die Kommune.
Als Kämmerer und Wirtschaftsförderer Johannes Peters signalisiert habe, die Gemeinde wolle den Betrieben helfen, habe er direkt die Intitiave ergriffen und einen Antrag für den Stadtgutschein eingereicht, erläutert Bauer.
Im Rat begrüßten alle Fraktionen die Initiative. Gleichwohl gab es einigen Diskussionsstoff. Pia Heine (SPD) erläuterte, dass es auch Unternehmen im Werbering gebe, die nicht geschlossen seien. Die solle man von der Aktion ausnehmen. Aus der FDP kam die Anregung, auch Geschäfte in die Aktion einzubeziehen, die nicht Mitglied im Werbering sind und auch unter der Pandemie leiden. CDU-Fraktionschef
Guido Gleißner fand den Antrag des Werberings so gut, wie er ist. Jetzt zu unterscheiden, für welches Geschäft vom Werbering der Gutschein gelte, sei wenig sinnvoll und zu viel Verwaltungsaufwand. Dann müsse man auch schauen, welche
Betriebe Corona-Hilfen bekommen hätten.
Kämmerer Johannes Peters riet eindringlich davon ab, einzelne Geschäfte des Werberings beim Stadtgutschein auszunehmen. „Ich halte es für keine gute Idee, auf einen solchen Gutschein zu schreiben, er gilt nicht in dem und dem Geschäft. Davon würde ich dringend abraten.“
So sah es auch die Mehrheit des Rates, die die Gutschein-Aktion jetzt auf den Weg brachte. Die Scheine sollen in Kürze erhältlich sein.
Bauer freut sich, dass sich auch der Bürgermeister für die Händler vor Ort stark macht. Georg Koenen habe die Bürger aufgefordert, lokal zu kaufen und die Händler schon jetzt durch den Kauf von Stadtgutscheinen zu unterstützen.
Die Gutscheine gelten in 50 Mitgliedsbetrieben des Werberings. Auch in der Gastronomie können sie eingesetzt werden. Bauer regt an, dass Gemeinde und Vereine bei Feierlichkeiten statt eines Präsentkorbes jetzt vielleicht Gutscheine der Geschäfte ausgeben. Auch so werde die Wirtschaft vor Ort direkt unterstützt.