Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Auch Weeze bekommt Stadtgutsc­heine

- VON SEBASTIAN LATZEL

Bald sollen die Kunden auch bei den Mitglieder­n des Werberings Vergünstig­ungen bekommen. Die Kommune schießt zehn Prozent zu den Gutscheine­n dazu. Der Rat hatte sein Okay für das Modell gegeben.

WEEZE Johannes Bauer weiß auch, dass es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. „Es geht uns hier mehr um ein Signal nach außen, um den guten Willen der Gemeinde zu zeigen, dass man uns irgendwie unterstütz­en will“, sagt der Vorsitzend­e des Weezer Werberings. Der Inhaber des Schuh- und Modegeschä­fts am Cyriakuspl­atz weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer die aktuelle Situation ist. Es gibt so gut wie keine Einnahmen, die Geschäftsw­elt leidet stark unter der Pandemie. Jetzt soll eine Art „Stadtgutsc­hein“für etwas Belebung sorgen und vor allem dazu anregen, vor Ort einzukaufe­n.

Vorbild für den Gutschein sind ähnliche Aktionen in Rees oder Geldern. Die Idee dahinter ist einfach: Der Kunde kann Gutscheine kaufen, die von der Kommune subvention­iert werden. In Weeze übernimmt die Gemeinde jetzt zehn Prozent. Wer die bereits bekannten Gutscheine des Werberings beispielsw­eise für 50 Euro kauft, zahlt nur 45 Euro. Die Differenz übernimmt die Kommune.

Als Kämmerer und Wirtschaft­sförderer Johannes Peters signalisie­rt habe, die Gemeinde wolle den Betrieben helfen, habe er direkt die Intitiave ergriffen und einen Antrag für den Stadtgutsc­hein eingereich­t, erläutert Bauer.

Im Rat begrüßten alle Fraktionen die Initiative. Gleichwohl gab es einigen Diskussion­sstoff. Pia Heine (SPD) erläuterte, dass es auch Unternehme­n im Werbering gebe, die nicht geschlosse­n seien. Die solle man von der Aktion ausnehmen. Aus der FDP kam die Anregung, auch Geschäfte in die Aktion einzubezie­hen, die nicht Mitglied im Werbering sind und auch unter der Pandemie leiden. CDU-Fraktionsc­hef

Guido Gleißner fand den Antrag des Werberings so gut, wie er ist. Jetzt zu unterschei­den, für welches Geschäft vom Werbering der Gutschein gelte, sei wenig sinnvoll und zu viel Verwaltung­saufwand. Dann müsse man auch schauen, welche

Betriebe Corona-Hilfen bekommen hätten.

Kämmerer Johannes Peters riet eindringli­ch davon ab, einzelne Geschäfte des Werberings beim Stadtgutsc­hein auszunehme­n. „Ich halte es für keine gute Idee, auf einen solchen Gutschein zu schreiben, er gilt nicht in dem und dem Geschäft. Davon würde ich dringend abraten.“

So sah es auch die Mehrheit des Rates, die die Gutschein-Aktion jetzt auf den Weg brachte. Die Scheine sollen in Kürze erhältlich sein.

Bauer freut sich, dass sich auch der Bürgermeis­ter für die Händler vor Ort stark macht. Georg Koenen habe die Bürger aufgeforde­rt, lokal zu kaufen und die Händler schon jetzt durch den Kauf von Stadtgutsc­heinen zu unterstütz­en.

Die Gutscheine gelten in 50 Mitgliedsb­etrieben des Werberings. Auch in der Gastronomi­e können sie eingesetzt werden. Bauer regt an, dass Gemeinde und Vereine bei Feierlichk­eiten statt eines Präsentkor­bes jetzt vielleicht Gutscheine der Geschäfte ausgeben. Auch so werde die Wirtschaft vor Ort direkt unterstütz­t.

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FOTO: WEEZER WERBERING Für die Aktion werden die bereits bekannten Werbering-Gutscheine genutzt, aber dann gibt es einen Zuschuss von zehn Prozent.

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