Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Kevelaerer Mehrzweckbecken mit Architekturpreis ausgezeichnet
KEVELAER Zweieinhalb Jahre hatte sich der Bau des Mehrzweckbeckens im Hallenbad Kevelaer hingezogen. Immer kam es zu Schwierigkeiten. Erst war es das Dach, das Probleme machte, später die Schweißnähte und zum Schluss tropfte es aus dem neuen Becken heraus. Mit einem Jahr Verzögerung konnte das Bad schließlich eröffnet werden. Die Mühe hat sich gelohnt: Umbau und Erweiterung wurden mit dem Architekturpreis BDA Linker Niederrhein 2020 ausgezeichnet, dessen Ziel es ist, die Qualität des Planens und Bauens in Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt zu fördern.
Mit der Auszeichnung wird sowohl das Engagement des Bauherrn, der Wallfahrtsstadt Kevelaer, als auch der Architekten Michael van Ooyen Partnerschaft aus Straelen gewürdigt.
Die fünfköpfige Jury unter dem Vorsitz von Jochen Schuster war voll des Lobes für das Projekt: „Ein erfrischender und wohltuend zurückhaltender Beitrag im Feld einer sonst oftmals überdreht animierten Bäderwelt“, heißt es. Es werde im Innern eine besondere Atmosphäre erzeugt, die sich wie selbstverständlich aus dem Zusammenspiel der ruhigen Landschaft des Niederrheins und der zurückhaltenden, klaren Architektursprache der Schwimmhalle ergebe. „Die Konstruktion wird elegant ausformuliert und auf ein Minimum reduziert, sodass der Blick in die Landschaft unverbaut erscheint. Innen und Außen werden zu einem Gesamtbild. Die wenigen Materialien und die klare grundrissliche Entwicklung verstärken diesen Eindruck. Ein wirklich schöner, vorbildlicher Beitrag, der es schafft, trotz des reduzierten Volumens große Strahlkraft zu entwickeln“, so die Meinung er Jury.
Der Architekturpreis des BDA Linker Niederrhein wird in der Regel alle drei Jahre ausgelobt. Zum Auszeichnungsverfahren sind Bauwerke, Gebäudegruppen und städtebauliche Anlagen jeglicher Nutzung zugelassen, die nach dem 1. Januar 2017 fertiggestellt wurden. Das neue Mehrzweckbecken in Kevelaer war Ende 2019 eingeweiht und eröffnet worden.
Der Einzugsbereich umfasst den gesamten linken Niederrhein mit den Städten und Kreisen Mönchengladbach, Viersen, Krefeld, Kleve und Wesel.