Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Borussia: Famana Quizera ist auf dem Weg zurück
Nach seiner Schulterverletzung ist der Portugiese wieder im Reha-Training. Er muss aber noch Geduld haben.
Famana Quizera hat sich diese Saison bei Borussia Mönchengladbach anders vorgestellt. In der schönsten Version wäre das portugiesische Talent am Dienstag mindestens als jugendliches Kadermitglied bei Borussias DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund dabei gewesen. So wäre es gekommen, wenn er sich durchgesetzt hätte bei den Profis. Dass er in der aktuellen Spielzeit sein Profi-Debüt feiern würde, galt vielen Experten als sicher, schließlich trainierte er in der vergangenen Saison nach dem Re-Start ständig „oben“mit.
In der zweitbesten Variante einer möglichen Saison hätte Quizera in diesen Tagen mit Borussias U19 gegen Lazio Rom gespielt in der reduzierten Variante de Uefa Youth League. Dort hätte er auf höchster Ebene seine Qualitäten zeigen können. Diese beschreibt Borussias Nachwuchsdirektor Roland Virkus so: „Er ist ein Unterschiedsspieler, ein Kreativer. Bei ihm weiß keiner, was er als nächstes macht, aber es kann entscheidend sein“, sagte Virkus zuletzt unserer Redaktion. Doch er sagte auch: „Wenn er nach seiner Verletzung wieder auf die Beine kommt, ist er ein ganz interessanter Junge.“
Denn: Quizera hat sich im U-23Spiel Mitte Dezember gegen den Bonner SC (2:0) die Schulter ausgerenkt und musste operiert werden. Es ist schon die dritte Schulterverletzung, die er sich in seiner Gladbacher Zeit zugezogen hat. „Er hat Pech gehabt mit seiner Schulter, das war seine Schwachstelle“, sagte Virkus. In der Saison 2018/19 war es nicht so schwerwiegend, Quizera fehlte nur einen Monat. Drei Monate waren es hingegen in der Saison 2019/20. Nun ist schon wieder zweieinhalb Monate raus aus dem Spielbetrieb.
Doch Quizera ist auf dem Weg zurück, muss aber weiter geduldig sein. „Wir hoffen, dass er uns in drei bis fünf Wochen wieder voll zur Verfügung steht. Er ist wieder im Reha-Training, hat die ersten Ballaktionen, trainiert aber noch nicht mit der Mannschaft“, sagte Virkus.
Doch die Zeit, die er erneut verpasst hat, trifft Quizera natürlich. Statt in der U23 wichtige Erfahrung im Männerfußball zu sammeln, muss er sich erneut zurückkämpfen aus der Verletzung.
15 Spiele hat er in dieser Saison gemacht, drei Tore geschossen und zwei vorbereitet bis zu dem Unfall gegen Bonn. Dabei zeigte er immer wieder das, was Borussia bewegte, ihn 2018 aus der Akademie von Benfica Lissabon zu holen.
„Wir kannten ihn dadurch, dass unsere Jugendmannschaften immer an vielen Vergleichsspielen und Turnieren mit internationalen Spielen teilnehmen. Im Zuge dessen ist unsere U15 damals auf Benfica getroffen. Dann haben wir ihn noch in der Nationalmannschaft gesehen und hatten viele Eindrücke. Da war uns klar, dass wir ihn haben wollen“, sagte Virkus.
Nun hoffen die Borussen, dass Quizera bald wieder tun kann, was er am liebsten tun: Fußball spielen. Er hat Zeit verloren durch die Verletzung, die gilt es nun aufzuholen. Doch erstmal muss er wieder stabil sein. Vor allem seine Schulter.