Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

FC Wegberg-Beeck entlässt Michael Burlet – Mark Zeh übernimmt

Nach nur vier Punkten aus den letzten acht Spielen reagierte der Fußball-Regionalli­gist. Er nahm den Wechsel vor, der erst im Sommer erfolgen sollte.

- VON MARIO EMONDS

Knapp vier Monate eher als geplant ist die Zeit von Michael Burlet als Trainer des Fußball-Regionalli­gisten FC Wegberg-Beeck zu Ende. Unmittelba­r vor dem Training am Dienstagab­end teilte der Verein, der zu den Konkurrent­en des SV Straelen in der vierthöchs­ten Klasse gehört, dem 56-Jährigen seine vorzeitige Entlassung mit. Danach verabschie­dete sich Burlet vom Team, das Training leitete der Sportliche Leiter Friedel Henßen. Am Mittwoch übernimmt Burlets Nachfolger: Der bisherige Beecker Reservetra­iner Mark Zeh (37), der im Sommer ohnehin Burlet beerben sollte, steigt dann vorzeitig ein, wird am Abend seine erste Übungseinh­eit leiten.

Am vergangene­n Samstag hatte Beeck das Sechs-Punkte-Spiel beim SV Bergisch Gladbach, der am Samstag im Straelener Stadion an der Römerstraß­e antritt, mit 0:3 verloren. Nach einer ordentlich­en ersten Halbzeit hatte die Mannschaft nach dem 0:2 zu Beginn der zweiten Hälfte im Anschluss ein echtes Aufbäumen vermissen lassen, sich mehr oder weniger in die Niederlage gefügt. Aus den letzten acht Begegnunge­n holte der FC damit nur vier Punkte, liegt aber dennoch weiterhin drei Zähler vor dem ersten Abstiegspl­atz.

„Nach der deutlichen Niederlage bei einem Mitkonkurr­enten im Kampf um den Klassenerh­alt war für uns dieser Schritt leider alternativ­los. Im März kommen immens wichtige Spiele auf uns zu. Mark Zeh hat schon bei unserer zweiten Mannschaft bewiesen, dass er ein Team in einer schwierige­n Situation übernehmen kann“, sagt Friedel Henßen.

Als zusätzlich­er Co-Trainer verstärkt den Stab so sofort Mike Schmalenbe­rg. Der 34-jährige ehemalige Trainer der Bundesliga­frauen von Borussia Mönchengla­dbach ist seit Juli 2019 für die U 19 des FC Wegberg-Beeck verantwort­lich. Da sowohl die zweite Mannschaft des Klubs als auch die A-Jugend zurzeit ja weiterhin nicht spielen dürfen, standen beide auch sofort zur Verfügung.

Auch wenn sich Beecks Verantwort­liche öffentlich dazu nicht äußern wollen: Der aktuell ausbleiben­de sportliche Erfolg ist nicht der alleinige Grund für die vorzeitige Trennung von Burlet. Denn im Binnenverh­ältnis Mannschaft/Trainer knirscht es schon seit Monaten gewaltig, auch wenn es Burlet so nicht wahrgenomm­en hat. Hauptkriti­kpunkt sind keine fachlichen Defizite. Vielmehr werfen hinter vorgehalte­ner Hand auch maßgeblich­e Spieler dem Trainer schon seit längerer Zeit mangelnde Kommunikat­ion vor – beileibe eben nicht nur unzufriede­ne Bankdrücke­r. Das hat auch eine erhebliche Rolle gespielt, warum Burlets Vertrag nicht verlängert wurde.

Dass ein Trainer in Beeck grundsätzl­ich auch bei ausbleiben­dem Erfolg in Ruhe arbeiten kann, bewies das vergangene Jahrzehnt: Da stieg der damalige Trainer Friedel Henßen zweimal sang- und klanglos aus der Regionalli­ga ab, ohne auch nur einmal ernsthaft in Frage gestellt zu werden. Zum einen hielt der jahrzehnte­lange Vereinspat­ron Günter Stroinski, der nun genau ein Jahr tot ist, stets schützend seine Hand über den Coach. Zum anderen war das Verhältnis Mannschaft/Trainer stets intakt – woran auch Henßens langjährig­er Co-Trainer und rechte Hand Dirk Ruhrig seinen Anteil hatte.

Von daher ist es schon eine ganze Weile her, dass Beeck einen Trainer gefeuert hat: Nach der 1:4-Niederlage beim VfL Rheinbach am 10. Mai 2009 musste Josef Küppers gehen, übernahm vorzeitig der bereits als sein Nachfolger feststehen­de André Sieberichs.

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FOTO: SCHNIEDERS Michael Burlet ist nicht mehr Trainer des FC Wegberg-Beeck.

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