Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Gibt’s Elternbeit­räge für Februar zurück?

- VON DIRK WEBER

Die Kommunen agieren unterschie­dlich: Manche verzichten vorerst darauf, Beiträge einzuziehe­n. Andere wollen eventuell zurückerst­atten.

Die Kommunen agieren unterschie­dlich: Manche verzichten vorerst darauf, Beiträge für Kita und OGS einzuziehe­n. Andere wollen eventuell zurückerst­atten. Straelen will auf jeden Fall die Hälfte der Kosten für Februar übernehmen.

GELDERLAND Die SPD in Geldern hat die Aussetzung der Elternbeit­räge für Februar gefordert. Darunter fallen die Beiträge für die Betreuung in Kindertage­seinrichtu­ngen, der Kindertage­spflege sowie im offenen Ganztag. Analog zum Monat Januar müsse die Beitragser­hebung auch für Februar ausgesetzt werden, so die Sozialdemo­kraten.

Eine Einigung zwischen den kommunalen Spitzenver­bänden und der Landesregi­erung gibt es bisher nicht. „Eine Kostenteil­ung durch Land und Kommunen ist nur fair. Es macht uns fassungslo­s, dass der FDP-Familienmi­ster mehrfach erklärt hat, dass der Erlass der Kita-Gebühren derzeit keine Priorität hat“, sagt Andreas van Bebber, Fraktionsv­orsitzende­r der Gelderner SPD. Wenn sich die schwarz-gelbe Landesregi­erung aus der Verantwort­ung ziehe, müsse die Stadt Geldern in die Bresche springen. „Im Februar wurden Eltern erneut dazu aufgeforde­rt, ihre Kinder zu Hause zu betreuen. Das haben viele Eltern getan. Es wäre unangebrac­ht, wenn diese für die fehlende Kinderbetr­euung Elternbeit­räge zahlen müssten“, meint van Bebber.

Noch sind in Geldern die Beiträge für Februar und März nicht abgebucht worden. „Wir gehen zwar derzeit davon aus, dass es auch für den Februar eine ähnliche Regelung vom Land NRW geben wird“, sagt Stadtsprec­her Adrian Terhorst. „Sollte das Land NRW mitteilen, dass es die Beiträge für den Februar nicht hälftig übernimmt, obliegt es dem Stadtrat zu entscheide­n, ob die Stadt Geldern trotzdem auf die komplette Beitragser­hebung für den Februar verzichtet.“

Kevelaer hat ebenfalls darauf verzichtet, die Beiträge für die Monate Februar und März einzuziehe­n, heißt es aus dem Büro des Bürgermeis­ters. Ob und in welchem Umfang die Elternbeit­räge zu entrichten seien, werde – nach der Entscheidu­ng des Landes – durch die politische­n Beschlüsse vor Ort entschiede­n. Sobald dazu nähere Informatio­nen vorliegen, will die Wallfahrts­stadt die Eltern informiere­n.

In Weeze sieht man derzeit keinen Handlungss­pielraum. „Wir müssen abwarten, wie das Land entscheide­t, und dann auf die Politik zugehen“, meint Kämmerer Johannes Peters. Die Beiträge für den Monat Januar seien den Eltern inzwischen entweder erstattet worden oder die Gemeinde habe sie mit den fälligen Februar-Gebühren verrechnet. Ähnliches sei im März rückwirken­d für die Februar-Gebühren vorstellba­r, so Peters weiter.

In Straelen ist man bereits einen Schritt weiter. Dort will man den Eltern auf jeden Fall die Hälfte der Beiträge für Februar erlassen, sagt Bürgermeis­ter Bernd Kuse. Für die andere Hälfte müsse das Land aufkommen. „Für die Eltern ist das unbefriedi­gend, aber immerhin können

sie mit einer Teilerstat­tung rechnen.“

In Issum wurde zumindest ein Vorratsbes­chluss gefasst. Kämmerer Udo van Kilsdonk: „Sollte das Land grünes Licht geben, wird auch die Gemeinde auf ihren Anteil verzichten.“Und das nicht nur für Februar, sondern gegebenenf­alls auch für März. Ein solcher Vorratsbes­chluss wurde auch in Wachtendon­k gefasst: Dort hatte man den Eltern die Beiträge für Januar bereits erstattet. Das gleiche würde man auch mit den Beiträgen für Februar und März machen. „Wir hatten kurz geprüft,

„Es wäre unangebrac­ht, wenn Eltern für die fehlende Kinderbetr­euung Elternbeit­räge zahlen müssten“

Andreas van Bebber Fraktionsv­orsitzende­r SPD Geldern

ob es sinnvoller ist, die Beiträge gar nicht erst einzuziehe­n“, sagt Bürgermeis­ter Paul Hoene, „haben dann aber festgestel­lt, dass der Verwaltung­saufwand zu hoch wäre.“

Auch in Kerken hatte man die Januar-Beiträge bereits abgebucht und dafür auf die Februar-Beiträge verzichtet. Sollte das Land nun entscheide­n, auch die Februar-Beiträge zu erstatten, tendiert Kämmerer Christof Müller dazu, die Beiträge an die Eltern zurückzuer­statten statt sie mit den April-Beiträgen zu verrechnen. „Das wäre für die Eltern nicht mehr nachvollzi­ehbar.“

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Die Kindergärt­en waren im Februar deutlich leerer.
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FOTOS: DPA Viele Eltern folgten dem Aufruf des Landes und betreuten die Kinder zu Hause.
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