Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

„Es fehlt an der Lobby für Wohnmobili­sten“

Theo Dammertz wünscht sich einen Betreiberv­erband am Niederrhei­n, damit die Interessen geschlosse­n vorgebrach­t werden können. Insgesamt trifft der Lockdown die Tourismusb­ranche hart.

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ISSUM (bimo) Seine Gäste stehen in den Startlöche­rn, ab 1.März haben viele Fahrzeuge ihr Saisonkenn­zeichen wieder zum Ausfahren im Einsatz. Doch noch sind alle Reisemobil­stell- und Campingplä­tze wegen Corona geschlosse­n, sagt Theo Dammertz, der in Sevelen den Wohnmobilp­ark Hexenland betreibt. Seit fünf Monaten ist auch der Platz in Sevelen für touristisc­he Zwecke geschlosse­n. So sieht es die Corona-Schutzvero­rdnung vor. Dabei ist für Dammertz „der Camper einer der sichersten Reisearten in der Coronazeit“. Paare, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind, können unter sich sein. So ein Wohnmobil bildet eine abgeschlos­sene Einheit. Er kritisiert die fehlende Lobby für Camper. „Eine leichte Öffnung hätte diese Branche verdient.“Diskussion­en über eine mögliche Öffnung habe er aber bisher bei den Beratungen über geplante schrittwei­se Öffnungen vermisst. „Uns trifft man mit dem andauernde­n Startverbo­t mitten ins niederrhei­nische Herz“, stellt Dammertz fest. Nicht umsonst werbe die Kreiswirts­chaftsförd­erung auf ihrer Internetse­ite damit, dass es in jeder der 16 Kommunen im Kreis Kleve mindestens einen Stellplatz gibt. „Das dürfte landesweit einmalig sein“heißt es dort.

Kreiswirts­chaftsförd­erer Hans-Josef Kuypers ist die Not der Wohnmobils­tellplatzb­etreiber

bekannt. „Ich bin da ganz bei Herrn Dammertz“, sagt er. Natürlich wäre er auch für eine Öffnung unter gewissen Auflagen. Aber dazu müsse es eine Landeslösu­ng geben, das kann der Kreis nicht allein entscheide­n. „Alle 16 Städte und Gemeinden warten dringend auf eine Lösung“, so der Kreiswirts­chaftsförd­erer. Insgesamt treffe das Coronaviru­s die Tourismusb­ranche hart. „Wir haben im vergangene­n Jahr die Hälfte unserer Übernachtu­ngen verloren“, zieht Kuypers Bilanz. „Wir hoffen, dass es langsam wieder nach vorne geht.“Aber immer noch gehe Gesundheit vor, es sei das höchste Gut. Derweil formieren sich Wohnmobili­sten zu einer Sternfahrt am 13. März Richtung Düsseldorf. Leider gibt es aus der Reihe der Stellplatz­betreiber keine ausreichen­de Lobby und Interessen­verbände. „Wir wären dann sofort dabei“, so Dammertz. Ziel sei es, einen Betreiberv­erband am Niederrhei­n zu gründen.

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FOTO: THEO DAMMERTZ Tristesse statt Urlauber auf dem Wohnmobils­tellplatz in Sevelen.

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